Erfurt (epd). Mit einem Gottesdienst im Erfurter Dom hat das katholische Hilfswerk Misereor am Sonntag seine diesjährige Fastenaktion eröffnet. Die Organisation will in diesem Jahr das Schicksal syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge in den Fokus rücken. Die Menschen in Syrien seien geprägt "durch die Waffen des Hungers und des Durstes", sagte der Apostolische Nuntius in Syrien, Mario Zenari, in seiner Predigt. Babys würden verhungern und erfrieren, teilweise in den Armen ihrer Mütter. "Leider geschieht das bis heute", sagte er.
Der Kardinal dankte für die Unterstützung deutscher Kirchen und Hilfsorganisationen sowie dem deutschen Staat, der viele syrische Flüchtlinge aufgenommen habe. "Ich bin hier, um meine aufrichtige Wertschätzung für alle guten Samariter auszudrücken", sagte Zenari.
Misereor sammelt in diesem Jahr Spenden für Flüchtlinge im Libanon. Das Nachbarland Syriens beherbergt besonders viele Bürgerkriegsflüchtlinge. Die Fastenaktion steht 2020 unter dem Motto "Gib Frieden!". Das Leitwort sei "Ausdruck von Ohnmacht der Menschen in der Region, die seit Jahren keinen Frieden finden", sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel.
Mit dem Geld aus Deutschland sollen vor allem die Bildungschancen der Kinder in den Flüchtlingslagern verbessert werden. Die Spenden gehen an den den Jesuiten-Flüchtlingsdienst, der Bildungsprojekte, Sozialarbeit und Freizeitangebote unterhält.