Altbundespräsident ermuntert zu persönlicher Verantwortung

Altbundespräsident ermuntert zu persönlicher Verantwortung

Dresden (epd). Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck (79) hat an die persönliche Verantwortung eines Jeden für die demokratische Gesellschaft appelliert. "Die Freiheit der Erwachsenen heißt Verantwortung", betonte er am Mittwochabend in Dresden. Gauck sprach zum Thema "Unser Land. Vom friedlichen Zusammenwachsen in rauen Zeiten". Sein Vortrag im Albertinum war Teil einer Gesprächsreihe, zu der die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen in Kooperation unter anderen mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden einlädt.

"Das Glückszentrum liegt in uns selber", sagte Gauck. "Wir werden es nie erreichen, wenn wir nicht hinkommen zu der Lebensform, uns zuständig zu erklären", fügte der evangelische Theologe hinzu. In seinem Vortrag vor rund 850 Besuchern rief der gebürtige Rostocker auch dazu auch, Ostdeutschen mehr Respekt zu zollen. Sie hätten die Demokratie erkämpft, erlernt und diese mit Leben gefüllt.

Die friedliche Revolution von 1989 zeige, dass "man nicht einfach nur warten soll im Leben, sondern dass man tatsächlich aufstehen und etwas verändern kann", sagte Gauck. Nach dem erfolgreichen Abschied von der Diktatur der DDR befinde sich Ostdeutschland aber noch immer in einer "Transformationsform".

Gauck war von 2012 bis 2017 Bundespräsident. In der DDR wirkte er als evangelisch-lutherischer Pfarrer. Von 1990 bis 2000 leitete er als Bundesbeauftragter die Stasiunterlagen-Behörde.