Verhandlung gegen Pfadfinder-Betreuer wegen Missbrauchs ab Januar

Verhandlung gegen Pfadfinder-Betreuer wegen Missbrauchs ab Januar

Staufen/Freiburg (epd). Im Fall des mutmaßlichen hundertfachen Missbrauchs von Kindern in Staufen wird die Hauptverhandlung am 20. Januar 2020 beginnen. Geplant sind sieben Verhandlungstage, wie das zuständige Landgericht Freiburg am Montag mitteilte. Angeklagt ist der frühere Leiter einer evangelischen Pfadfindergruppe in Staufen (Baden-Württemberg).

Der Mann wird von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, zwischen 2010 und 2018 vier Jungen in fast 700 Fällen missbraucht zu haben. Sie waren zum Zeitpunkt der Übergriffe zwischen sieben und 14 Jahre alt. Die Jugendkammer des Landgerichts Freiburg hat nun 330 Taten zur Verhandlung zugelassen.

Der 41-jährige frühere Mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde Staufen sitzt in Untersuchungshaft. Ihm wird schwerer sexueller Missbrauch, Vergewaltigung und Körperverletzung vorgeworfen. Gegen den Verdächtigen lief bereits von 2004 bis 2007 ein Strafverfahren wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Damals war er freigesprochen worden.

Ermittelt wegen Kindesmissbrauchs wird auch gegen einen zweiten ehemaligen Betreuer in der Pfadfinder-Gruppe. Einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Fällen gibt es nach Behördenangaben nicht.