Köln/Berlin (epd). Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Hoffnungen auf eine Priesterweihe von Frauen in der römisch-katholischen Kirche eine klare Absage erteilt. "Diese Diskussion ist beendet", sagte der Erzbischof dem Monatsmagazin "Cicero" (November). Durch eine lehramtliche Entscheidung von Papst Johannes Paul II. 1984 und durch eine "verbindliche Interpretation" der Glaubenskongregation 1995 sei die Debatte über das Priesteramt für Frauen "definitiv abgeschlossen".
Alles andere seien "Taschenspielertricks, mit denen eine trügerische Hoffnung genährt wird", fügte Kardinal Woelki hinzu. So produziere man Frustrationen und vielleicht sogar Spaltungen. Menschen, denen man Unmögliches in Aussicht stelle, könnten sich dann enttäuscht abwenden, sagte der 63-jährige Theologe.
Zum Thema synodaler Weg in der katholischen Kirche sagte Woelki: "Die Beschlüsse der Foren werde ich nur dann in meiner Diözese umsetzen, wenn ich es vor Gott und im Licht des Glaubens der Kirche verantworten kann." Es bestehe die Gefahr, dass auf diesem Weg ein Kirchenparlament installiert werde, "in dem alle Mitglieder des jeweiligen Forums gleich stimmberechtigt sind". Die Entscheidungskompetenz verbleibe jedoch bei den Bischöfen.
"Wir sind und bleiben Teil der Weltkirche und können keinen deutschen Sonderweg initiieren", betonte Woelki. Die deutschen katholischen Bischöfe hatten im März Reformvorstellungen formuliert. In einem als "synodaler Weg" bezeichneten Beratungsprozess mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken, also den kirchlichen Laien, sowie außerkirchlichen Experten soll es um Themen wie Machtstrukturen und Sexualmoral sowie das Zölibat der Priester gehen.