Mitgründer der ostdeutschen Sozialdemokratie rufen zur Wahl auf

Mitgründer der ostdeutschen Sozialdemokratie rufen zur Wahl auf

Berlin (epd). Vor den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen haben frühere DDR-Bürgerrechtler und Gründungsmitglieder der ostdeutschen Sozialdemokratie zur Beteiligung an den Urnengängen aufgerufen. "Jede Stimme zählt", hieß es in einem am Donnerstag verbreiteten Aufruf, der von den evangelischen Theologen Markus Meckel, Steffen Reiche und Konrad Elmer-Herzig unterzeichnet wurde. Mit der Gründung der SDP im brandenburgischen Schwante seien vor 30 Jahren das "absolute Wahrheits- und Machtmonopol der SED" bestritten und erste Schritte hin zu einer parlamentarischen Demokratie eingeleitet worden. Seitdem sei viel erreicht worden, zugleich bleibe noch viel zu tun.

Dazu brauche das Land engagierte Bürger und starke, lebendige und demokratische Institutionen, hieß es weiter in dem Aufruf: "Wir fordern Sie daher auf, am Sonntag zur Wahl zu gehen." Dabei gehe es darum, "auch heute wieder für die Werte zu kämpfen, denen wir vor 30 Jahren zur Geltung verholfen haben". Die Unterzeichner des Aufrufs waren auch nach 1990 in Brandenburg und Berlin politisch engagiert. Meckel war nach den freien Wahlen 1990 der letzte Außenminister der DDR und danach langjähriger Bundestagsabgeordneter. Reiche war der erste SPD-Landesvorsitzende in Brandenburg und mehrfach Minister im Bundesland. Auch Reiche und Elmer-Herzig waren zudem Bundestagsabgeordnete.

Die Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP) wurde am 7. Oktober 1989 in Schwante nördlich von Berlin gegründet und vereinigte sich im September 1990 mit der westdeutschen SPD.