Studie: Strukturschwache Regionen verlieren Anschluss

Studie: Strukturschwache Regionen verlieren Anschluss

Berlin (epd). Strukturschwache Regionen in Deutschland drohen einer neuen Studie zufolge weiter den Anschluss an wohlhabendere Regionen und Kommunen zu verlieren. Bevölkerungsrückgang und schwindende Daseinsvorsorge würden sich weiter verstärken, wenn von der Politik nicht gegengesteuert werde, heißt es in dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten "Teilhabeatlas Deutschland".

Anstatt eine nicht zu erfüllende "Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse" zu verfolgen, wie es die Bundesregierung tue, sollte die Politik lediglich eine bundesweit einheitliche Grundversorgung definieren, sagte Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, bei der Präsentation der Studie. Dazu gehöre etwa eine garantierte Elektrizitätsversorgung und eine ordentliche Internetverbindung.

Der "Teilhabeatlas" zu ungleichwertigen Lebensverhältnissen in Deutschland basiert auf einer Auswertung von acht Indikatoren aus 401 kreisfreien Städten und Landkreisen sowie Interviews. Zu den Teilhabe-Indikatoren gehören neben der Quote von Hartz-IV-Empfängern und dem Wanderungssaldo auch das jährlich verfügbare Haushaltseinkommen je Einwohner. Außerdem flossen in die Studie die kommunalen Steuereinnahmen, die Schulabbrecherquote, die Lebenserwatung, die Internet-Breitbandversorgung und die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des alltäglichen Lebens ein.