Mainz (epd). Mehr als 150.000 Gespräche sind in den vergangenen zehn Jahren über das Opfer-Telefon des Weißen Rings geführt worden. Wie die Opferhilfsorganisation am Dienstag in Mainz mitteilte, entspreche diese Zahl umgerechnet einer Nonstop-Beratung von rund 730 Tagen. Das Opfer-Telefon hatte am 1. August 2009 seinen Dienst aufgenommen. Es war nach Angaben der Organisation die erste Einrichtung ihrer Art, bei der ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter tätig waren. Derzeit betreuen mehr als 70 Menschen das Opfer-Telefon.
Die meisten Menschen griffen wegen Körperverletzung und häuslicher Gewalt zum Telefon, bilanzierte der Weiße Ring. Es folgten Stalking und Sexualdelikte. Zwei Drittel der Anrufer seien Frauen. Insgesamt habe sich das Gesprächsaufkommen beim Opfer-Telefon 2018 um 13 Prozent im Vergleich gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Die durchschnittliche Gesprächsdauer betrage knapp acht Minuten.
Die Erstberatung über das Telefon sei zudem darauf ausgelegt, Betroffenen Möglichkeiten für eine persönliche Beratung im direkten Gespräch aufzuzeigen. Diese könne entweder in einer der 400 Außenstellen des Weißen Rings erfolgen oder bei einem der Netzwerkpartner der Opferhilfeorganisation.
