Paket mit Sturmgewehr: LKA Sachsen verfolgt Onlinespur

Paket mit Sturmgewehr: LKA Sachsen verfolgt Onlinespur

Dresden (epd). Nach der Zusendung einer Sturmgewehr-Attrappe an den sächsischen Wirtschaftsminister und SPD-Chef Martin Dulig ermittelt das sächsische Landeskriminalamt wegen Bedrohung. Dabei habe sich über die IP-Adresse des mutmaßlichen Käufers des Waffen-Nachbaus ein Ermittlungsansatz ergeben, sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt am Montag in Dresden dem Evangelischen Pressedienst (epd) und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.

Die Ermittler prüften nun, ob sich diese Adresse einem Tatverdächtigen zuordnen lasse, erklärte Schmidt. Es sei jedoch keineswegs sicher, ob dies auch gelinge, fügte er hinzu. Beim Surfen im Internet wird jedem mit dem Netz verbundenen Gerät eine IP-Adresse zugewiesen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, diese zu verbergen, was eine Identifizierung des jeweiligen Gerätenutzers erschwert oder unmöglich macht.

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass Dulig per Post die Nachbildung eines G36-Sturmgewehrs erhalten hatte. Die Sendung sei dem stellvertretendem Ministerpräsidenten nach Hause geschickt worden, sagte Oberstaatsanwalt Schmidt. Der Vorfall hatte weit über Sachsen hinaus Entsetzen und Empörung ausgelöst.

Dulig bedankte sich am Montag für den Zuspruch, den er seither erfahren habe. "Vielen Dank für die ermutigende Solidarität", schrieb er auf Twitter. Es sei "gut zu wissen, dass es viele Menschen gibt, denen es nicht egal ist, wohin sich unser Land entwickelt", erklärte Dulig und betonte: "Unser Respekt gilt den Vielen, die täglich diesem Hass ausgesetzt sind: viele Bürgermeister und viele Engagierte für Demokratie."