Verdächtiger im Mordfall Lübcke gesteht

Verdächtiger im Mordfall Lübcke gesteht
Seehofer: Aufklärung noch nicht abgeschlossen

Berlin (epd). Der Verdächtige im Mordfall Walter Lübcke hat ein Geständnis abgelegt. Nach epd-Informationen sagte Stephan E. aus, den Kasseler Regierungspräsidenten getötet zu haben und bestätigte bei seiner Aussage auch den Verdacht der Behörden auf ein rechtsextremes Motiv. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sprach am Rande der Sitzung des Innenausschusses des Bundestags am Mittwoch in Berlin von einem Erfolg der Ermittlungsbehörden und fügte hinzu: "Damit ist die Aufklärung dieses politischen Mordes noch nicht abgeschlossen."

E. gab nach Informationen aus Sicherheitskreisen an, allein gehandelt zu haben. Nach eigener Aussage hätten ihn politische Aussagen von Lübcke zu der Tat veranlasst. Lübcke war in rechten Kreisen verhasst, weil er eine humanitäre Aufnahme von Flüchtlingen befürwortete.

Generalbundesanwalt Peter Frank hatte am Mittwochmorgen im Innenausschuss des Bundestags über den Fall berichtet und soll dort Medienberichten zufolge über das Geständnis von E. gesprochen haben. Der 65-Jährige Lübcke war am 2. Juni spätabends vor seinem Wohnhaus mit einem Kopfschuss getötet worden. Stephan E. wurde am vorvergangenen Wochenende gefasst. Nach Angaben des Bundesamts für Verfassungsschutz hat E. eine "rechtsextreme Karriere".

epd co/kfr jup