Enquete-Kommission diskutiert Umgang mit Künstlicher Intelligenz

Enquete-Kommission diskutiert Umgang mit Künstlicher Intelligenz
Eine Enquete-Kommission wird sich in den kommenden zwei Jahren im Parlament mit Fragen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) befassen.

Das Gremium wurde am Donnerstag in Berlin von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) konstituiert. Zu Beginn der Sitzung sagte Schäuble: "Wir müssen verstehen, was Künstliche Intelligenz eigentlich ist, was sie zu leisten imstande ist."

KI sei einer der größten Innovationstreiber und werde künftig Rechtsberatung geben, ärztliche Diagnosen stellen, den Aktienhandel managen, Dolmetschen und Dichten, führte Schäuble aus. Es gebe aber auch Warnungen, dass Künstliche Intelligenz die Menschen lückenlos überwachen, belohnen und bestrafen, Arbeitsplätze wegnehmen und Kriege führen werde. Es gehe nun darum, Chancen und Herausforderungen zu verstehen und sicherzustellen, dass auch dieses System künftig den Menschen dienten.

Im Bundestag werden bei schwierigen, gesellschaftlich bedeutenden Themen regelmäßig Enquete-Kommissionen (französisch für "Untersuchung") eingesetzt. Sie ermöglichen es, dass Abgeordnete politisch und sachlich schwierige Themen fraktionsübergreifend gemeinsam mit Sachverständigen, die nicht dem Parlament angehören, erörtern und Empfehlungen erarbeiten. Das Gremium berät in der Regel nicht-öffentlich und wird sich mit Algorithmen befassen wie mit der Würde des Menschen im Web. Es geht aber auch darum, wie Deutschland bei der Digitalisierung aufholen kann.

Ziel der Kommission unter dem Vorsitz der SPD-Politikerin Daniela Kolbe soll es sein, Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Das Gremium aus 19 Abgeordneten und 19 Sachverständigen soll nach der parlamentarischen Sommerpause 2020 den Abschlussbericht vorlegen.