Migranten schicken mehr Geld in ihre Heimatländer

Migranten schicken mehr Geld in ihre Heimatländer
Geldüberweisungen von Migranten und Flüchtlingen an ihre Angehörigen zu Hause sind einem Bericht der "Welt" zufolge erheblich gestiegen. Allein 2016 flossen 20,64 Milliarden Dollar (17,7 Milliarden Euro) aus Deutschland zurück in die Herkunftsländer, rund 6,5 Milliarden mehr als noch im Jahr 2007, wie die Zeitung am Samstag berichtete.

Sie bezog sich dabei auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion zu "Rücküberweisungen aus Deutschland".  Deutschland gehört demnach weltweit zu den größten Ausgangsländern privater Geldtransfers. Nur aus den USA, Saudi-Arabien und der Schweiz wurden 2016 noch größere Summen überwiesen.

Die Bundesregierung wertet die Rücküberweisungen in ihrer Antwort als "entwicklungsfördernd", weil das Geld direkt vor Ort bei den Menschen in den Entwicklungsländern ankommt. Ziel sei es, die zum Teil sehr hohen Transaktionskosten bis 2030 auf weniger als drei Prozent zu senken.

Der AfD-Entwicklungspolitiker Markus Frohnmaier kritisierte, dass möglicherweise auch Empfänger von staatlichen Sozialleistungen in Deutschland einen Teil ihres Geldes an ihre Familien zu Hause weiterleiten. "Es kann nicht sein, dass Entwicklungshilfe aus dem deutschen Sozialsystem finanziert wird", sagte Frohnmaier. Seine Partei fordere ein Verbot für Migranten, Gelder aus Sozialleistungen in ihre Heimatländer zu überweisen.


Der entwicklungspolitische Sprecher der Grünen, Uwe Kekeritz, sieht hingegen in den Rücküberweisungen auch einen Beitrag zur Fluchtursachenbekämpfung. "Die Migranten schaffen eine Lebensperspektive für die Menschen in ihren Heimatländern und halten sie davon ab, sich auf die gefährliche Flucht in Richtung Europa zu begeben", sagte Kekeritz.