UN: Kolossale menschliche Tragödie in Syrien

UN: Kolossale menschliche Tragödie in Syrien
Der seit sieben Jahre tobende Bürgerkrieg in Syrien hat laut dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, eine "kolossale menschliche Tragödie" verursacht. Die Verlierer der seit 2011 eskalierenden bewaffneten Konfrontation seien die Menschen in Syrien, betonte Grandi am Freitag in Genf.

Der siebte Jahrestag des Konfliktbeginns am kommenden 15. März sei ein "deprimierender" Anlass. Hunderttausende Menschen seien in dem arabischen Land durch Gewalt getötet worden. 6,1 Millionen Syrer seien zu Flüchtlingen im eigenen Land geworden. Rund 5,6 Millionen Kinder, Frauen und Männer seien ins Ausland geflohen.

Die anhaltenden Gefechte hätten große Teile des Landes verwüstet und eine Mehrheit der Menschen in bittere Armut gestürzt. Grandi appellierte an die internationale Gemeinschaft, die leidenden Menschen in Syrien nicht im Stich zu lassen. Ende April solle in Brüssel eine Geberkonferenz für das Konfliktland stattfinden.

Unterdessen beklagte die Weltgesundheitsorganisation die hohe Zahl der Angriffe auf medizinische Einrichtungen in Syrien. Allein in den ersten beiden Monaten des Jahres 2018 habe es 67 Attacken auf Krankenhäuser, medizinisches Personal und Ambulanzen gegeben. Im gesamten Jahr 2017 sein es  112 gewesen.



Die WHO betonte, dass der Beschuss verheerende Wirkungen habe. Tausende Menschen hätten nicht behandelt oder operiert werden können. Die Kriegsparteien müssten die Angriffe sofort einstellen.

In Syrien kämpfen Truppen von Präsident Baschar al-Assad, oppositionelle Rebellen und Terrorgruppen gegeneinander. Neben Russland stehen der Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz auf der Seite Assads. Die Türkei geht in der Region Afrin militärisch gegen kurdische Milizen vor, die von den USA Hilfe erhalten. Der Konflikt begann, als das Assad-Regime mit Gewalt auf friedliche Proteste reagierte.