"Willow Creek"-Kongress endet postiv

"Willow Creek"-Kongress endet postiv
In Dortmund ist am Samstag der diesjährige Leitungskongress der christlichen Organisation "Willow Creek" zu Ende gegangen. Zum Abschluss rief der Gründer der Willow-Creek-Bewegung, Bill Hybels, zu einem auch nach außen engagierten Gemeindeleben auf. Es sei wichtig, die christliche Botschaft weiterzugeben, betonte der US-Pastor. "Das größte Geschenk, das man Menschen machen kann ist, dass man ihnen den Gott vorstellt, der sie liebt!".

Rund 12.000 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter, überwiegend aus evangelischen Landes- und Freikirchen im deutschsprachigen Raum, hatten sich von Donnerstag bis Samstag über neue Ansätze für ihre Arbeit ausgetauscht. Davon waren 10.000 Teilnehmer in der Dortmunder Westfalenhalle vor Ort, weitere 2.000 an zugeschalteten Übertragungsorten in Deutschland, wie es hieß. Die überkonfessionelle Vereinigung "Willow Creek" ist ein 1992 gegründetes Netzwerk von weltweit etwa 11.000 christlichen Gemeinden.

Der Geschäftsführer von Willow Creek Deutschland, Karl-Heinz Zimmer, zeigte sich zum Abschluss des Leitungskongresses sehr zufrieden: "Auch nach mehr als zwei Jahrzehnten wächst die Arbeit weiter." Immer mehr Kirchengemeinden profitierten von den Ideen und Kontakten, die sie auf dem Leitungskongress erhielten. Hybels nannte die Veranstaltung in Dortmund den besten Kongress, den er in 25 Jahren in Deutschland erlebt habe.

Zu den Gästen zählte in diesem Jahr etwa die EKD-Synodenpräses Irmgard Schwaetzer. Melinda Gates von der Bill und Melinda Gates-Stiftung ließ sich in einem Video-Einspieler zuschalten, um für Verhütungskampagnen in Entwicklungsländern zu werben.



Der Schweizer Theologe Thomas Härry sprach über Leitungskompetenzen in Gemeinden. Nur wer sich selbst führe, könne auch andere Menschen führen, erklärte er den Angaben zufolge. Dazu gehöre, die eigenen Stärken, Ziele und Werte zu erkennen und die Verantwortung für eigene Entscheidungen zu übernehmen. Darüber hinaus sei in der "Selbstfürsorge" darauf zu achten, dass "die Seele nicht austrocknet und der Glaube nicht flach wird". Nach Ansicht des US-amerikanischen Bestsellerautors John C. Maxwell müssen gute Leiter unterstützen, wertschätzen und ermutigen.

Der Leitungskongress von Willow Creek Deutschland findet alle zwei Jahre statt, der nächste ist vom 27. bis 29. Februar 2020 in Karlsruhe geplant. Bereits im kommenden Jahr soll es im Mai in Erfurt einen "Jugendplus"-Kongress geben.

"Willow Creek" ist ursprünglich eine US-amerikanische Kirchengemeinde in South Barrington bei Chicago. Wegen ihrer Größe wird sie als "Megachurch" bezeichnet. An den Wochenenden besuchen regelmäßig bis zu 24.000 Menschen den Gottesdienst. Die Gemeinde wurde 1975 von Pastor Bill Hybels gegründet.