Berliner Senat will Flüchtlings-Notunterkünfte auflösen

Berliner Senat will Flüchtlings-Notunterkünfte auflösen
Der Berliner Senat will alle Notunterkünfte für Flüchtlinge auflösen. Einen genauen Termin gebe es dafür zwar nicht, "wir möchten das aber so schnell wie möglich", sagte Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Noch immer lebten in Berlin 4.211 geflüchtete Menschen in Notunterkünften.

Zwar seien dies nicht alles prekäre Unterkünfte, betonte Breitenbach. Dennoch solle die Wohnsituation der betroffenen Flüchtlinge möglichst rasch verbessert werden. "Wir haben angefangen, einige Notunterkünfte in Gemeinschaftsunterkünfte umzubauen, damit die Flüchtlinge unter anderem selber kochen können", sagte Breitenbach.

Zudem würden in den kommenden Wochen weitere aus Wohncontainern bestehende "Tempohomes" eröffnet, in die Flüchtlinge einziehen sollen. Auch diese Unterkünfte seien aber nicht optimal. "Wir wollen letztendlich weg von den Flüchtlingsunterkünften und möchten, dass die Menschen in Wohnungen untergebracht werden", betonte Breitenbach. Sie fügte hinzu: "Eine eigene Wohnung ist eine zentrale Voraussetzung, um sich ein eigenständiges Leben aufbauen zu können."

Der Berliner Senat plane dafür den Bau von 30 weiteren sogenannten Modularen Unterkünften für Flüchtlinge (MUF). Das seien Mehrfamilienhäuser, die in Plattenbauweise errichtet werden. Darin könnten insgesamt rund 12.000 Menschen untergebracht werden. Geplant seien solche Neubauten etwa in Berlin-Buch und in Marzahn-Hellersdorf.

Perspektivisch sollten in diese zum Teil barrierefreien Wohnungen auch andere Menschen einziehen können. Nach der bestehenden Rechtslage würden diese Neubauten zunächst jedoch drei Jahre lang ausschließlich von Flüchtlingen bewohnt. Danach solle sich jedoch die Wohnbevölkerung durchmischen, erklärte die Senatorin.

Nach einem Jahr im Amt verwies Breitenbach darauf, dass in den vergangenen zwölf Monaten bereits 12.000 Flüchtlinge aus Notunterkünften herausgebracht und in bessere Unterkünfte ziehen konnten. Dennoch liege "noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns. Das ist überhaupt keine Frage", räumte die Sozialsenatorin ein.