De Maizière: Messerattacke auf Bürgermeister "verabscheuungswürdig"

 Andreas Hollstein, der Bürgermeister der Stadt Altena.
Foto: dpa/Michael Kappeler
Verleihung des Nationalen Integrationspreises am 17.05.2017 von Bundeskanzlerin Angela Merkel an Andreas Hollstein, dem Bürgermeister der Stadt Altena.
De Maizière: Messerattacke auf Bürgermeister "verabscheuungswürdig"
Vertreter der Bundesregierung haben sich entsetzt über die Messerattacke auf den Bürgermeister von Altena, Andreas Hollstein (CDU), geäußert. "Attacken auf Amtsträger, die sich mit ihrem persönlichen Einsatz für unsere Gesellschaft einbringen, sind verabscheuungswürdig", erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Er forderte, sich Hass und extremistischer Gewalt entgegenzustellen. Über Twitter teilte auch Regierungssprecher Steffen Seibert mit, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei entsetzt über den Messerangriff. Hollstein war am Montagabend in einem Döner-Imbiss von einem Mann mit einem Messer angegriffen und am Hals verletzt worden. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, das er aber bereits wieder verlassen hat. Der 56-jährige Angreifer wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt. Nach Hollsteins Aussage könnte seine Haltung in der Flüchtlingspolitik das Motiv des Angreifers gewesen sein.

Der 17.000-Einwohner-Ort Altena im Sauerland hatte Anfang des vergangenen Jahres von sich reden gemacht, weil sich der Stadtrat entschieden hatte, freiwillig mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als nach dem Zuteilungsschlüssel des Landes Nordrhein-Westfalen nötig gewesen wäre. Im Mai wurde Altena mit dem ersten Nationalen Integrationspreis der Bundesregierung ausgezeichnet.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), erklärte, die Tat müsse aufrütteln. Viele Bürgermeister und Ehrenamtliche müssten ständig Beschimpfungen und sogar Drohungen ertragen.

"Politik und Zivilgesellschaft müssen sich deshalb stärker schützend vor Betroffene stellen", sagte sie. SPD-Chef Martin Schulz twitterte, er sei "schockiert" über die Tat. Alle Politiker wünschten Hollstein schnelle Genesung.