Themenwoche "Medien" in Wittenberg gestartet

"chrismon"-Chefredakteurin Ursula Ott, Arnd Brummer, Herausgeber und Chefredakteur der evangelischen Monatszeitschrift "chrismon", Reformationsbotschafterin Margot Käßmann und die stellvertretende Politikchefin der "Bild am Sonntag", Angelika Hellemann sin
Foto: chrismon(2)/Patrick Desbrosses/bild.de
"chrismon"-Chefredakteurin Ursula Ott, Arnd Brummer, Herausgeber und Chefredakteur der evangelischen Monatszeitschrift "chrismon", Reformationsbotschafterin Margot Käßmann und die stellvertretende Politikchefin der "Bild am Sonntag", Angelika Hellemann sind zu Gast im Mediencafé in Wittemberg
Themenwoche "Medien" in Wittenberg gestartet
Die Wittenberger Weltausstellung Reformation rückt analoge und digitale Medien von der Zeit Martin Luthers (1483-1546) bis heute in den Fokus.

"Schon Luther hat in seinen Tischreden darauf geachtet, komplizierte Themen für die Lebenswirklichkeit der Menschen zu übersetzen, ohne zu verkürzen, zu verfälschen oder unpräzise zu sein", sagte Arnd Brummer, Herausgeber und Chefredakteur der evangelischen Monatszeitschrift "chrismon", bei der Programmvorstellung am Mittwoch in der Lutherstadt. Bis heute zähle es zu den Kernaufgaben des Journalismus, wahrhaftig zu sein, angemessene Worte zu finden und bewusst mit Sprache umzugehen, so Brummer.

In der vierzehnten Themenwoche der Weltausstellung anlässlich des 500. Reformationsjubiläums sind nach Veranstalterangaben Diskussionen und Workshops zu verschiedenen Aspekten der Meinungsfreiheit, Digitalisierung, Netzanonymität und dem wachsenden Misstrauen gegenüber Medien geplant. Zu den täglichen Veranstaltungen bis Freitag zählt eine Diskussion mit Brummer zur Frage "Martin Luther - der erste Journalist?".

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Ein Vertreter von Microsoft Deutschland will am Donnerstagnachmittag die Präsenz der Evangelischen Jugend auf der Weltausstellung besuchen und einen Vortrag über die Notwendigkeit einer digitalen Ethik halten. Am Sonntag sprechen die Reformationsbotschafterin Margot Käßmann, die stellvertretende Politikchefin der "Bild am Sonntag", Angelika Hellemann, und "chrismon"-Chefredakteurin Ursula Ott über den Umgang mit Hasskommentaren im Internet.

Auf eine historische Reise in die Zeit des Reformators Luther inklusive Weinprobe lädt der Journalist Daniel Deckers von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) am Sonntagabend ein. Zu Beginn der Woche kommt erneut Margot Käßmann aufs Podium, um mit Philipp Gessler vom Deutschlandfunk die Inszenierung von Skandalen in den Medien zu thematisieren. Ausgangspunkt dafür ist das Zitat "Nichts ist gut in Afghanistan" aus ihrer Neujahrpredigt 2010, das zu einer heftigen Debatte in Deutschland geführt hatte.

Kulturell holt die Themenwoche neben Jazz- und Gospelkonzerten die Künstlerin Namika ("Lieblingsmensch") am Freitagabend auf die Schlossbühne. Das Pop-Oratorium Luther feiert seine einzige Open-Air-Aufführung der Tournee am Samstagabend in der Lutherstadt. Sonntag gehört die Bühne dem Orchester "Baltic Sea Philharmonic" unter der Leitung des estnischen Dirigenten Kristjan Järvi. Zu hören gibt es dabei unter anderem Händels Wassermusik sowie Kompositionen des US-Amerikaners Philip Glass.

Bei der Weltausstellung Reformation kommen noch bis zum 10. September Vertreter von mehr als 80 Kirchen und Organisationen in der Lutherstadt zusammen, um über die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu diskutieren. Mit der Freiluftausstellung, die insgesamt 16 Themenwochen veranstaltet, feiert die evangelische Kirche in diesem Jahr das 500. Jubiläum der Reformationsbewegung an ihrem Ausgangsort Wittenberg.