Flüchtlingsboot in Wittenberg gestrandet

Ein lybisches Flüchtlingsboot in der Wittenberger Weltausstellung.
Foto: epd-bild/Christina Oezlem Geisler
Das lybische Flüchtlingsboot ist Teil einer Installation im Themenbereich "Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung" in der Wittenberger Weltausstellung.
Flüchtlingsboot in Wittenberg gestrandet
Die Weltausstellung Reformation in den Wittenberger Wallanlagen richtet den Blick auf die Lage der Mittelmeerflüchtlinge. Am Freitag wurde ein Boot aus Sizilien angeliefert, das vor vier Jahren 244 Flüchtende unversehrt von Libyen auf die italienische Insel gebracht hatte.

Gemeinsam mit weiteren geflochtenen Booten, die auf dem Schwanenteich treiben, will die Installation zur Diskussion über den Umgang mit geflüchteten und asylsuchenden Menschen anregen. Das 23 Tonnen schwere Boot hat den Namen al-bahja (Fröhlichkeit, Freude). Es misst in der Länge 15,70 Meter, ist 4,70 Meter breit und mit aufgesetzter Kajüte ebenso hoch.

Seit dem 20. Mai präsentieren sich auf der Weltausstellung Reformation in Wittenberg mehr als 80 Kirchen und Organisationen aus aller Welt. Noch bis zum 10. September laden sie Besucher in die Lutherstadt, um am Ausgangsort der Reformationsbewegung über gesellschaftliche Herausforderungen im 21. Jahrhundert zu sprechen.

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.