Philippinen: Entführter Priester bittet um Hilfe für 200 Geiseln

Philippinen: Entführter Priester bittet um Hilfe für 200 Geiseln
Die in der philippinischen Stadt Marawi kämpfenden Islamisten haben laut einem katholischen Geistlichen mehr als 200 Geiseln in ihrer Gewalt. Wie das philippinische Nachrichtenportal "Inquirer.Net" am Dienstagabend berichtete, war der ebenfalls entführte Priester gezwungen worden, per Video an Präsident Rodrigo Duterte zu appellieren.

Demnach wird der Präsident aufgefordert, das Militär aus Marawi im Süden des Inselstaats abzuziehen. Nur so könne das Leben der Geiseln gerettet werden. Unter den Entführten seien auch Jugendliche und Kinder. Ein Kirchenvertreter aus Marawi hat derweil die Identität des Priesters bestätigt.

Bei den seit einer Woche anhaltenden Gefechten zwischen muslimischen Extremisten und Soldaten wurden in Marawi bereits mehr als 100 Menschen getötet, darunter auch etliche Zivilisten. Die Extremisten haben Gebäude besetzt oder angezündet und hissten Flaggen der Terrormiliz "Islamischer Staat".

Die philippinische Regierung hat das Kriegsrecht über Marawi verhängt und eine Verwicklung ausländischer Kämpfer eingeräumt, darunter Dschihadisten aus Malaysia, Indonesien und Singapur. Diese kämpften an der Seite lokaler Terrorgruppen. Die meisten der rund 200.000 Einwohner Marawis sind mittlerweile geflohen, einige Tausend aber versuchten, sich in ihren Häusern verschanzen.