Gott und das Sternentheater

Gott und das Sternentheater
Meditation im Sternentheater: Im Zeiss-Großplanetarium in Berlin haben sich Kirchentagsbesucher am Freitag auf eine naturwissenschaftlich-theologische Reise durch den Kosmos begeben. Im Zentrum stand dabei die Frage: Gibt es extraterrestrisches Leben und ist Gott dann auch für diese Schöpfung verantwortlich?

In den rund 300 Liegesitzen des 1987 eröffneten und zuletzt umfassend sanierten Sternentheaters nahm der Direktor des Großplanetariums, Tim Florian Horn, die Besucher mit auf einem Trip durch das Universum vorbei an Milchstraßen und zeigte Sterne und Planeten, auf denen ein Leben theoretisch möglich wäre. Das vor Ort zu überprüfen, wird den Menschen aber nicht gelingen: Bei zu 80.000 Lichtjahre würde die Reise dorthin dauern.

Umrahmt wurde der Vortrag mit seinen beeindruckenden Animationen von den meditativen Gedanken einer Pfarrerin und eines Pfarrers zu Raum, Zeit und Unendlichkeit. Man bekomme bei diesen Ein- und Ansichten in den Kosmos und auf die Erde noch mehr Ehrfurcht vor der Schöpfung. Das sei ein Geschenk, dass man nicht verplempern dürfe, sagte Pfarrerin Ulrike Garve.

Die Frage, ob es außerirdisches Leben gibt, konnten freilich auch die Theologen nicht beantworten. Aber wenn E.T. existiere, dann werde er gewiss auch von Gott geliebt, zeigten sie sich überzeugt. 

Gemeinsam mit dem Marzahner Pfarrer Lucas Ludewig hatte die evangelische Theologin Garve aus dem brandenburgischen Lübbenau erstmals zum Totensonntag 2016 zu einer Meditation unter der 30 Meter breiten Planetariusmkuppel eingeladen. Auf diese Weise erreiche man auch Leute, die sonst nichts mit Kirche zu tun haben, sagte Ludewig. Bei vielen reife dabei die Erkenntnis: Theologie und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus.