Amnesty appelliert an UN: Angriffe auf Aleppo stoppen

Zerstörter Straßenzug in Aleppo, Syrien.
Foto: dpa/Zouhir Al Shimale
Zerstörter Straßenzug in Aleppo, Syrien.
Amnesty appelliert an UN: Angriffe auf Aleppo stoppen
Nach dem katastrophalen Versagen des UN-Sicherheitsrats müsse nun die UN-Vollversammlung alles tun, um die endlosen Angriffe auf die Zivilbevölkerung in Syrien zu beenden, forderte Amnesty International am Donnerstag in London.

Amnesty International hat eindringlich an die UN-Vollversammlung appelliert, das Blutvergießen in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo zu stoppen. Die Menschenrechtsorganisation veröffentlichte Satellitenbilder von Aleppo, die nach Angaben der Organisation das gewaltige Ausmaß der Zerstörung demonstrieren. Die Bilder bewiesen, dass die syrische Luftwaffe mit russischer Unterstützung gezielt Wohngebiete, Kliniken, Schulen, Märkte und Moscheen angegriffen hat, teilte Amnesty mit. Ziel sei, die Stadt menschenleer zu bomben und vollständig unter Kontrolle zu bekommen.

Syriens Regime und Russland hätten auf brutale Weise humanitäres Recht gebrochen, erklärte die für Recherche zuständige Direktorin im Beiruter Amnesty-Büro, Lynn Maalouf. Die von Moskau angekündigte achtstündige Feuerpause sei kein Ersatz für ungehinderten Zugang von humanitären Helfern. Viele Bewohner Aleppos lebten in ständiger Angst vor Angriffen.

Amnesty wirft Russland vor, mit Unterstützung Chinas im Sicherheitsrat eine Resolution zum Stopp der Angriffe auf Aleppo verhindert zu haben. Es gebe Hinweise, dass in der Stadt die besonders verheerenden russischen Streubomben eingesetzt worden seien, erklärte die Organisation. Der Ostteil Aleppos wird von Rebellen kontrolliert, während der Westen in der Gewalt der syrischen Regierung ist.

Im Syrien-Krieg wurden seit 2011 mehr als 300.000 Menschen getötet. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verbreitet Angst und Schrecken. Das Assad-Regime wird von Russland und dem Iran unterstützt. Auch die Türkei, Saudi-Arabien und Katar gehören zu den Gegnern Assads. Die USA stehen gemäßigten Rebellen bei.