Malier wegen Zerstörungen in Timbuktu als Kriegsverbrecher verurteilt

Malier wegen Zerstörungen in Timbuktu als Kriegsverbrecher verurteilt
Ein Islamist aus Mali muss wegen der Zerstörung von Weltkulturerbe neun Jahre ins Gefängnis. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag verurteilte den Malier Ahmad al-Faqi al-Mahdi am Dienstag wegen Kriegsverbrechen.

Al-Mahdi hatte sich im August in dem Prozess schuldig bekannt, zehn historische Gebäude in der Wüstenstadt Timbuktu verwüstet zu haben. Al-Mahdi war Mitglied der islamistischen Gruppe Ansar Dine, die im Sommer 2012 Teile des westafrikanischen Landes kontrollierte. In Timbuktu organisierte er die Zerstörung von neun Mausoleen und einer Moschee. Neun der heiligen Stätten waren Teil des Weltkulturerbes der Unesco. Die Richter in Den Haag sahen sein Geständnis als glaubwürdig an.

Al-Mahdi kann gegen das Urteil in Berufung gehen, seine Verteidiger hatten aber schon von der Entscheidung des Gerichts angekündigt, bei einer Haftstrafe zwischen neun und elf Jahren keine Rechtsmittel einzulegen. Al-Mahdi soll seine Haftstrafe nicht in Den Haag, sondern in einem Gefängnis in einem der 124 Mitgliedsstaaten des Gerichts absitzen.

Das Urteil vom Dienstag ist das fünfte Urteil seit der Eröffnung des Strafgerichtshofs 2002. Das Gericht in Den Haag verfolgt Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen.