Erstmals Rabbinerordination in Frankfurt am Main

Erstmals Rabbinerordination in Frankfurt am Main
Dieses Jahr werden in Deutschland drei jüdische Theologen zu orthodoxen Rabbinern ordiniert. Erstmals seit 1945 finde die gemeinsame Ordination in Frankfurt am Main statt, teilte der Zentralrat der Juden am Dienstag in Berlin mit.

Zu der Feier am 26. September in der Westend-Synagoge werden unter anderen der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, erwartet.

Die drei Theologen haben den Angaben zufolge ihre Ausbildung am orthodoxen Rabbinerseminar in Berlin bereits abgeschlossen. Sie werden in den Jüdischen Gemeinden in Osnabrück, Leipzig und Erfurt tätig sein. Die Funktion in Erfurt ist mit der des thüringischen Landesrabbiners verbunden. "Für eine jüdische Gemeinde ist es ein großer Gewinn, einen eigenen Rabbiner zu haben. Das stärkt den Zusammenhalt und die Identifikation", sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.



Seit 2009 werden wieder orthodoxe Rabbiner in Deutschland ordiniert. In jenem Jahr wurde auch das Rabbinerseminar in Berlin als Nachfolgeinstitution für das 1938 durch die Nationalsozialisten geschlossene Hildesheimer'sche Rabbinerseminar gegründet. Bisher wurden nach Angaben des Zentralrats in München, Leipzig, Köln und zuletzt 2014 in Würzburg insgesamt acht orthodoxe Rabbiner nach einem Studium zu Geistlichen ernannt.

Angehende Rabbiner der liberalen Richtung können in dem 1999 gegründeten Abraham-Geiger-Kolleg an der Universität Potsdam ihr Studium absolvieren. Es steht nach eigenen Angaben in der Tradition der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, die 1942 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Die erste Ordination eines liberalen Rabbiners in Deutschland nach 1945 fand 2006 in Dresden statt. Meistens gibt es nach Angaben des Zentralrats abwechselnd in einem Jahr eine Ordination liberaler Rabbiner und im anderen Jahr eine Ordination orthodoxer Rabbiner.

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