Angreifer in Viernheim von der Polizei erschossen

Viernheim Geiselnahme
Foto: dpa/Andreas Arnold
Ein Polizist mit Maschinenpistole sichert am 23.06.2016 in Viernheim (Hessen) den Einsatzort.
Angreifer in Viernheim von der Polizei erschossen
Ein bewaffneter Mann stürmt im südhessischen Viernheim ein Kino und verschanzt sich dort. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei erschießt den Täter.

Der bewaffnete Mann, der im südhessischen Viernheim ein Kino gestürmt und sich dort verschanzt hatte, ist tot. Eine Polizeisprecherin sagte, die Polizei habe den Mann im Kinokomplex lokalisieren können, dann sei es zu "einer Bedrohungssituation" gekommen. Daraufhin seien von der Polizei Schüsse auf den Täter abgegeben worden, der daran starb.

Der zunächst nicht identifizierte Mann war zuvor in das Kinocenter im Rhein-Neckar-Zentrum eingedrungen. Dort soll er viermal in die Luft geschossen und Kinogänger als Geiseln genommen haben. Polizeiangaben zufolge wurden weder die befreiten Geiseln noch andere Menschen außer dem Täter verletzt.

Nach Angaben eines Sprechers der Polizei Darmstadt handelte es sich vermutlich nicht um eine Tat mit einem islamistischen Hintergrund. Bei dem Mann soll es sich um einen verwirrten Einzeltäter gehandelt haben, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin gibt es weder Hinweise auf einen islamistisch-terroristischen Hintergrund noch auf Mittäter.

Täter machte einen "verwirrten Eindruck"

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) sagte im Landtag in Wiesbaden, gegen 14.45 Uhr sei ein erster Notruf eingegangen. Gemäß der ersten Meldung habe der Täter eine Langwaffe - also ein Gewehr - bei sich gehabt. Ob es sich um eine scharfe Waffe handelte, sei unklar, sagte Beuth. Der Täter habe einen verwirrten Eindruck gemacht.

Nach Angaben des Landratsamtes des Kreis Bergstraße waren neben der Polizei auch rund 300 meist ehrenamtliche Einsatzkräfte in Viernheim, um zu helfen. "Nach einem Ereignis diesen Ausmaßes wird es schwierig sein, einfach zur Tageordnung überzugehen", sagte Landrat Christian Engelhardt (CDU). "Zu hoffen bleibt, dass es den im Kino befindlichen Personen gelingt, die Erlebnisse möglichst schnell zu verarbeiten."