Neuer philippinischer Präsident will sich beim Papst entschuldigen

Neuer philippinischer Präsident will sich beim Papst entschuldigen
Er hatte ihn in einer Wahlkampfrede beschimpft: Nun plant der neue philippinische Präsident Medienberichten zufolge, sich bei Papst Franziskus zu entschuldigen.

Manila, Frankfurt a.M. (epd) Der designierte philippinische Präsident Rodrigo Duterte plant einen Besuch im Vatikan, um sich persönlich bei Papst Franziskus zu entschuldigen. Das berichteten lokale Medien am Donnerstag unter Berufung auf einen Sprecher Dutertes. Während einer Wahlkampfrede hatte der Präsidentschaftskandidat das Oberhaupt der katholischen Kirche beschuldigt, beim Besuch in Manila einen stundenlangen Stau verursacht zu haben. "Ich würde ihm sagen: Du Hurensohn, geh nach Hause", hatte Duterte während der Rede gesagt.

Schon schriftlich entschuldigt

Für diese Worte hat Duterte sich bereits schriftlich beim Papst entschuldigt. Auch hat er erklärt, die Verbalattacke sei nicht direkt auf Franziskus gemünzt gewesen, sondern auf die Regierung unter Präsident Benigno Aquino. Diese habe den Papst-Besuch schlecht geplant.

Duterte war langjähriger Bürgermeister der südphilippinischen Stadt Davao. Am Montag gewann der 71-jährige die Präsidentschaftswahl in dem katholisch dominierten Land mit überragender Mehrheit. Dutertes Wahlkampf war gespickt mit markigen Sprüchen und verbalen Entgleisungen. So befürwortet er den Einsatz von Todesschwadronen und schwor, die Philippinen mit ihren über 100 Millionen Einwohnern innerhalb von sechs Monaten von Drogen, Kriminalität und Korruption zu befreien. Duterte wird am 30. Juni als Präsident vereidigt.