Syrische Opposition zieht sich von Genfer Gesprächen zurück

Syrische Opposition zieht sich von Genfer Gesprächen zurück
Das syrische Oppositionsbündnis will vorläufig nicht mehr an den Friedensgesprächen bei den UN für das Bürgerkriegsland teilnehmen.

Genf (epd) Der Oppositionsverband HNC bringe somit seine Sorge über die sich verschlimmernde Lage in Syrien zum Ausdruck, erklärte der UN-Vermittler Staffan de Mistura am Montag in Genf.

Die Opposition protestiere gegen die zunehmende Gewalt durch das Assad-Regime rund um Aleppo und die schleppende Versorgung der Menschen in Syrien. Allerdings wolle die Delegation der Opposition vorerst in ihrem Hotel in Genf bleiben, erklärte de Mistura. Sie bleibe für ihn erreichbar. Oppositionspolitiker hatten vorher mit der Abreise der Delegation aus Genf gedroht. De Mistura sagte, bis August sollten Opposition und Assad-Regime gemeinsam eine Übergangsregierung aufgestellt haben.

Kämpfe eskaliert

Nach den schweren Kämpfen der vergangenen Tage um Aleppo sind laut "Ärzte ohne Grenzen" mehr als 100.000 Flüchtlinge eingeschlossen. Die Menschen seien zwischen der Frontlinie der Terrormiliz "Islamischer Staat", den kurdisch kontrollierten Gebieten und der türkischen Grenze gestrandet.

"Ärzte ohne Grenzen" forderte die Europäische Union und die Türkei auf, den Schutz der Menschen zu gewährleisten. Die türkische Grenze sei seit einem Jahr geschlossen, nur schwerstkranke Syrer und einige humanitäre Mitarbeiter mit Sondergenehmigungen dürften passieren.

In den vergangenen Tagen eskalierten rund um Aleppo die Kämpfe zwischen Truppen des Assad-Regimes und oppositionellen Rebellen. In dem seit fünf Jahren andauernden Konflikt starben nach Schätzungen etwa 270.000 Menschen. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht. Viele davon erreichten Europa.