Bedford-Strohm: "Osterbotschaft könnte nicht aktueller sein"

Pflanze wächst durch Holzplanken.
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Bedford-Strohm: "Osterbotschaft könnte nicht aktueller sein"
"Sie lautet: Der Tod behält nicht die Oberhand. Ostern ist die Basis für Hoffnung - gerade in Zeiten, in denen uns Gewalt so nahe geht wie jetzt."
Vor dem Hintergrund der Terroranschläge von Brüssel hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die Osterbotschaft als aktueller denn je bezeichnet.

"Die Osterbotschaft könnte nicht aktueller sein als in diesen Tagen", sagte der bayerische Landesbischof der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagsausgabe). "Sie lautet: Der Tod behält nicht die Oberhand. Ostern ist die Basis für Hoffnung - gerade in Zeiten, in denen uns Gewalt so nahe geht wie jetzt."

Mit Blick auf die Anschläge sagte Bedford-Strohm: "Hier geht es um Terroristen, um Kriminelle. Wir dürfen ihnen nicht zu viel Macht geben. Unsere Aufgabe ist jetzt, füreinander einzustehen und die gemeinsamen Werte Europas umso stärker zu vertreten. Hass und Terror widersprechen allem, was Europa ausmacht." Die Berufung auf den Namen Gottes bei terroristischen Taten sei "nichts anderes als Gotteslästerung". Der Landesbischof begrüßte es, dass es nach den Anschlägen sehr schnell Stellungnahmen und Distanzierungen aus der muslimischen Gemeinschaft gegeben habe. "Ich freue mich, dass noch einmal betont worden ist, dass Terror in tiefem Widerspruch zum Islam steht."

Lage der Christen in der Türkei sei nicht akzeptabel

Bedford-Strohm bezeichnete es "als ein positives Signal, dass Europa entgegen aller Unkenrufe zusammengefunden hat und zu einer Vereinbarung mit der Türkei gekommen ist". Es seien bei den Abkommen aber gewichtige Fragen offen geblieben. "Ich habe meine Zweifel, dass das Grundrecht auf Asyl und faire Verfahren tatsächlich gewährleistet werden. Abschottung ohne die Aufnahme von Flüchtlingskontingenten in Europa darf es nicht geben." Wichtig sei, dass legale Zugangswege nach Europa geschaffen würden und das Geschäft der Schleuser unattraktiv gemacht werde.

Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in der Türkei hält der EKD-Ratsvorsitzende für richtig. Man müsse Unrecht weiter beim Namen nennen. Die Lage der Christen in der Türkei sei nicht akzeptabel.