Bedford-Strohm: Den Terroristen nicht zu viel Macht geben

Bedford-Strohm: Den Terroristen nicht zu viel Macht geben
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat angesichts des islamistischen Terrors davor gewarnt, von Glaubenskrieg oder einem Kampf der Kulturen zu sprechen. "Man muss mit solcher Rhetorik aufpassen. Hier geht es um Terroristen, um Kriminelle", sagte Bedford-Strohm der Oldenburger "Nordwest-Zeitung". "Wir dürfen ihnen nicht zu viel Macht geben. Unsere Aufgabe ist jetzt, füreinander einzustehen und die gemeinsamen Werte Europas umso stärker zu vertreten."

Der Bischof forderte zudem, mehr in Integration zu investieren. "Was immer wir tun können, um Integration zu befördern, muss geschehen." In den Stadtvierteln, aus denen die Terroristen kommen, sei in dieser Hinsicht viel schiefgelaufen. "Wer nach Europa kommt, muss die Sprache lernen, unsere Rechtsordnung akzeptieren und in unserer Gesellschaft teilhaben können."

"Die Berufung auf Gott bei Terrorismus ist Gotteslästerung"

Bedford-Strohm begrüßte, dass die Muslime in Deutschland nach den Attentaten von Brüssel noch einmal betont hätten, dass Terror in tiefem Widerspruch zum Islam stehe. "Die Berufung auf den Namen Gottes bei der Ausübung von Terrorismus ist nichts anderes als Gotteslästerung."

Darüber hinaus sei es jetzt wichtig, sich weiter auf diplomatischem Weg um eine Lösung für Syrien zu bemühen, sagte der Ratsvorsitzende. "Da gibt es inzwischen einige Hoffnungszeichen. Die vereinbarte Waffenruhe hätte man vor kurzem nicht für möglich gehalten. Auf diesem Weg muss es weitergehen."