Papst: Verhütung bei Zika "kleineres Übel"

Papst: Verhütung bei Zika "kleineres Übel"
Papst Franziskus hat sich für Verhütung ausgesprochen, wenn Frauen vom Zika-Virus bedroht sind.

"Eine Schwangerschaft zu verhindern, ist kein absolutes Übel", sagte der Papst Vatikanangaben zufolge am Donnerstag auf dem Rückflug von Mexiko vor Journalisten. Schwangerschaftsabbrüche setzte der Papst dagegen mit Mafiamorden gleich.

Franziskus sagte, sein Vorgänger Papst Paul VI. (1897-1978) habe Ordensfrauen in Afrika gestattet, durch Verhütungsmittel Schwangerschaften im Fall von Gewalt zu verhindern. "Paul VI. ist großartig", sagte der Papst im Zusammenhang mit der Frage, ob das Verbot der katholischen Kirche von Verhütungsmitteln auch für die Bedrohung mit dem Zika-Virus gelte.

Globaler Gesundheitsnotstand

Das Zika-Virus wird für Schädel-Fehlbildungen bei Neugeborenen (Mikrozephalie) und die seltene Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom verantwortlich gemacht. Die WHO hatte Anfang Februar aufgrund der schnellen Verbreitung des Virus in Lateinamerika den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die Epidemie ist mittlerweile in 30 Staaten nachgewiesen worden, wobei Brasilien und Kolumbien am stärksten betroffen sind.

Nach der Kritik des US-amerikanischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump an der Papstmesse am Grenzzaun zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten betonte Franziskus, wer Mauern baut, sei nicht christlich: "Dieser Mann ist kein Christ."