PEN kritisiert Todesurteil gegen Dichter Fayadh in Saudi-Arabien

PEN kritisiert Todesurteil gegen Dichter Fayadh in Saudi-Arabien
Das deutsche PEN-Zentrum hat das Todesurteil gegen den Dichter Ashraf Fayadh in Saudi-Arabien scharf kritisiert. In einem Brief an den Justizminister des Landes verlangte die Schriftstellervereinigung die unverzügliche und bedingungslose Freilassung Fayadhs. Saudi-Arabien verhalte sich "in absolutem Widerspruch zu den Rechten, die es als Mitglied des UN-Menschenrechtsrats zu schützen versprach", heißt es in dem Schreiben, das von mehr als 70 weiteren Autorenverbänden und Menschenrechtsorganisationen unterzeichnet wurde.

Fayadh war in der vergangenen Woche zum Tode verurteilt worden, weil er sich mit einem Gedichtband der Abwendung vom muslimischen Glauben schuldig gemacht haben soll. Um Solidarität mit dem Dichter zu demonstrieren, ernannte das Präsidium des deutschen PEN-Zentrums Fayadh mit sofortiger Wirkung zum Ehrenmitglied. "Das ist nun nicht mehr 'nur' ein Todesurteil gegen einen Kollegen, der weit entfernt lebt, es ist ab sofort ein Urteil gegen ein Mitglied des deutschen PEN", sagte der Vizepräsident der Autorenvereinigung, Sascha Feuchert.

Der PEN ("Poets, Essayists, Novelists") gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftsteller. Das deutsche Zentrum mit Sitz in Darmstadt ist einer von weltweit mehr als 140 Autorenverbänden, die im PEN International zusammengeschlossen sind.