Mindestens 5.000 Teilnehmer bei Berliner Großdemonstration vor Weltklimagipfel

Mindestens 5.000 Teilnehmer bei Berliner Großdemonstration vor Weltklimagipfel
In Berlin haben sich am Sonntagmittag mehrere tausend Menschen zu einer Großdemonstration für wirksame Schritte gegen den Klimawandel versammelt.

Die Polizei sprach von zunächst rund 5.000 Teilnehmern. Allerdings wurde nach den Worten eines Sprechers noch ein großer Zustrom von Demonstrationsteilnehmern verzeichnet. Mit dem Global Climate March wollten sie vor der am Montag beginnenden Weltklimakonferenz in Paris ein Zeichen setzen. Auch in anderen Städten wie London, Sao Paulo und Johannesburg gingen Menschen am Sonntag für einen wirksamen Schutz des Weltklimas auf die Straße.

In Berlin versammelten sich die Teilnehmer ab zwölf am Hauptbahnhof. Anschließend wollten sie durch das Regierungsviertel ziehen, ehe am Brandenburger Tor eine Abschlusskundgebung geplant war. Die Veranstalter rechneten mit bis zu 15.000 Teilnehmern. Organisiert wurde die Demonstration von Umwelt- und Hilfsorganisationen wie dem WWF, Oxfam, dem Naturschutzbund Nabu, der Klima-Allianz, Greenpeace und Campact. Viele der Teilnehmer hatten gelbe Fahnen von Campact dabei, auf denen etwa zu lesen war "Kohlekraft stoppen", "Windkraft - Ja bitte" und "Steigender Meeresspiegel - Hilfe! Wir wollen nicht untergehen!"

Christoph Röttgers, Bundesjugendsprecher der Naturschutzjugend Naju, mahnte auf der Startkundgebung am Hauptbahnhof, er habe in seinen 25 Lebensjahren schon zwei "Jahrhunderthochwasser" erlebt. Die Debatte um einen besseren Klimaschutz begleite ihn bereits sein ganzes Leben lang. Trotzdem sei auch beim 21. Weltklimagipfel noch immer nicht klar, ob endlich wirksame Maßnahmen gegen die Erderwärmung verabredet würden. "Es wird immer noch viel zu wenig getan, um den Klimawandel zu stoppen", resümierte Röttgers.

Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, verlangte vor dem Pariser Gipfel eine aktivere Rolle der Industriestaaten bei den Verhandlungen. Diese Länder seien nicht nur für einen Großteil der aktuellen CO2-Emissionen, sondern auch für den größten Teil der in der Vergangenheit ausgestoßenen Klimagase verantwortlich. "Taten statt Worte beim Klimaschutz - die Weltgemeinschaft erwartet, dass dieses Signal aus Paris kommt", mahnte Weiger.