Reformierter Kirchen-Weltbund: Christen sollen Vorbild sein

Reformierter Kirchen-Weltbund: Christen sollen Vorbild sein
Der Präsident der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen hat Christen aufgerufen, ihren Appellen für mehr Gerechtigkeit auch Taten folgen zu lassen. "Niemand wird uns ernst nehmen, wenn wir nicht selbst praktizieren, was wir predigen", sagte der Theologe Jerry Pillay von der Presbyterianischen Kirche Südafrikas am Donnerstag zu Beginn der Synode der Evangelisch-reformierten Kirche in Emden.

Die Relevanz der Kirche in einer modernen Gesellschaft zeige sich beim Schlüsselthema Gerechtigkeit und wie sich die Kirche dazu stelle, unterstrich Pillay. Christen müssten sich den Fragen von Armut und Ungerechtigkeit, dem Umgang mit Flüchtlingen und der Ungleichheit stellen. Das 500. Reformationsjubiläum 2017 sei auch ein Aufruf zum Wandel und zur Erneuerung der Kirchen. Die Erkenntnisse Martin Luthers dürften nicht nur zu einer inneren Erneuerung führen, sondern müssten im äußeren Handeln der Kirchen sichtbar werden.

Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen vertritt weltweit 229 evangelisch-reformierte Kirchen mit rund 80 Millionen Mitgliedern auf allen Kontinenten. Im vergangenen Jahr hatte sie ihre Geschäftsstelle von Genf nach Hannover verlegt. Deutsche Mitglieder sind die Evangelisch-reformierte Kirche, die Altreformierte Kirche, die Lippische Landeskirche und der Reformierte Bund. 2017 wird die Generalversammlung der Weltgemeinschaft in Leipzig tagen.

Die reformierten Kirchen stehen in der Tradition von Johannes Calvin und Ulrich Zwingli und anderer Reformatoren des 16. Jahrhunderts. Reformierte Gemeinden sind sehr basisorientiert, die Kirchenleitung erfolgt presbyterial-synodal im Unterschied zu bischöflich geleiteten Kirchen. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 180.000 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.