Deutschland gedenkt der Opfer von Krieg und Gewalt

Deutschland gedenkt der Opfer von Krieg und Gewalt
Bundespräsident Gauck hielt zum Volkstrauertag die Gedenkrede im Bundestag. Auch an die Opfer der Terroranschläge in Paris wurde in der Gedenkstunde erinnert.

Unter dem Eindruck der Terroranschläge in Paris hat Deutschland am Sonntag der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. "Die Gemeinschaft der Demokraten ist stärker als die Internationale des Hasses, wir beugen unser Haupt vor den Toten, niemals aber beugen wir uns dem Terror", sagte Bundespräsident Joachim Gauck in der Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Bundestag in Berlin. "Im Angesicht der Verwüstung und des Todes, im Augenblick der Not und der Trauer fühlen wir mit unseren Nachbarn jenseits des Rheins."

Der Anschlag habe Frankreich gegolten, aber auch der offenen Gesellschaft, der Lebensweise der Freien und Gleichen in Europa und der ganzen Welt, betonte der Bundespräsident. Die Terroristen riefen im Namen eines islamistischen Fundamentalismus zum Kampf gegen die Demokraten, gegen universelle Werte und auch gegen andere Muslime auf. "Wir leben in Zeiten, in denen wir Opfer einer neuen Art von Krieg beklagen", sagte Gauck. Zu den Anschlägen in der französischen Hauptstadt mit mindestens 129 Toten hatte sich im Internet die Terrororganisation "Islamischer Staat" bekannt.

Auch der Präsident des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Markus Meckel, zeigte sich erschüttert von den Terroranschlägen. "Das ist ein Angriff nicht nur auf das französische Volk, sondern auch auf unsere gemeinsamen Werte, auf unser Leben in Freiheit", sagte Meckel. Bei der Gedenkminute für die Kriegstoten zum Abschluss der Feier wurde auch der Opfer des Terrorismus sowie fremdenfeindlicher Angriffe gedacht.

Krieg und Gewalt seien nicht nur Vergangenheit, sondern auch grauenhafte Gegenwart, sagte Meckel. Als Beispiele nannte er die Ukraine oder Syrien. "Wie vor 70 Jahren sind heute Millionen Menschen auf der Flucht", sagte der Präsident des Volksbunds. Deutschland sei herausgefordert und man fühle sich auch ein bisschen überfordert.