Weltkirchenrat verurteilt Gewalt im Namen der Religion

Weltkirchenrat verurteilt Gewalt im Namen der Religion
Nach den Terroranschlägen von Paris hat der Weltkirchenrat davor gewarnt, Flüchtlingen aus Konfliktgebieten den Schutz in sicheren Ländern zu verwehren. Den Verfolgten müsste weiter Fürsorge und Gastfreundschaft gewährt werden, forderte der Ökumenische Rat der Kirchen am Samstagabend in Genf.

Der Dachverband mit knapp 350 Kirchen verurteilte die Terrorattacken von Paris und auch die Terrorangriffe von Beirut auf das Schärfste. Sicherheitsexperten warnen seit Monaten davor, dass islamistische Extremisten aus Konfliktregionen wie Syrien als Flüchtlinge getarnt nach Europa kommen könnten.

Der ÖRK unterstrich, dass Gewalt im Namen von Religion Gewalt gegen Religion sei. Auch der Lutherische Weltbund mit 145 Mitgliedskirchen betonte, dass religiöse Motive nicht zur Rechtfertigung von Gewalt missbraucht werden dürften.

Die Anschläge sollten Menschen des Glaubens nicht davon abhalten, zusammen für Frieden und Gerechtigkeit zu wirken. Dies sei eine Zeit, in der in Kirchen, Synagogen und Moscheen gebetet werden sollte. Menschen des Glaubens sollten noch härter für den Frieden innerhalb und zwischen ihren Gemeinschaften arbeiten, hieß es.

Zu der Anschlagsserie mit rund 130 Toten in der französischen Hauptstadt am Freitagabend bekannte sich laut Medienberichten die Terrororganisation "Islamischer Staat". Die Terroristen des "Islamischen Staates" sollen auch für die Attacken in Beirut verantwortlich sein, bei denen am Donnerstag über mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen waren.