Drei Festnahmen nach Brandanschlägen auf Flüchtlingsheim in Niedersachsen

Drei Festnahmen nach Brandanschlägen auf Flüchtlingsheim in Niedersachsen
Die Polizei hat nach dem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Niedersachsen am Freitagabend drei Tatverdächtige festgenommen.

Die zwei Männer und eine Frau werden verdächtigt, in Salzhemmendorf bei Hameln einen Molotow-Cocktail durch ein geschlossenes Fenster in ein früheres Schulgebäude geworfen zu haben, in dem Asylbewerber leben.

Bei den Festgenommenen handelt sich um einen 24-jährigen und einen 30-jährigen Mann aus dem Ort sowie um eine 23-jährige Frau aus der Region Hannover, wie ein Polizeisprecher sagte. Die beiden Männer seien der Polizei bereits bekannt. Sie sollen an diesem Samstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Bei dem Anschlag wurde niemand verletzt. Eine 34-jährige Frau und ihre drei Kinder im Alter von vier, zehn und elf Jahren aus Simbabwe, die in der Wohnung im Erdgeschoss lebten, hielten sich in einem Nebenraum auf. Im Gebäude befanden sich zur Tatzeit insgesamt 40 Menschen aus dem Irak, aus Pakistan, Syrien, der Elfenbeinküste und Simbabwe sowie aus Deutschland.

Der Ermittlungserfolg sei der Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Arbeit der 30-köpfigen Sonderkommission zu verdanken, erklärte die Polizei. Salzhemmendorf hat knapp 9.400 Einwohner und liegt zwischen Hildesheim und Hameln.

Am Freitagabend demonstrierten rund 2.000 Menschen vor der Flüchtlingsunterkunft gegen den Brandanschlag. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte von versuchtem Mord gesprochen. Der evangelische Landesbischof Ralf Meister sagte in Hannover, Christen hätten dafür "Sorge zu tragen, dass Menschen, die hilflos sind und Zuflucht suchen, unbeschadet beherbergt werden und eine Zukunft haben".