Österreichische Kirche fordert legale Zugänge nach Europa

Österreichische Kirche fordert legale Zugänge nach Europa
Nach der Flüchtlingstragödie an einer österreichischen Autobahn hat die evangelisch-lutherische Kirche des Landes legale Zugänge nach Europa gefordert. Dies sei der einzige Weg, dem Schlepperwesen den Boden wegzuziehen, sagte Bischof Michael Bünker in Wien.

Durch eine Abschottung der "Festung Europa" und eine schärfere Verfolgung der Schlepperei werde kein Mensch, der in Europa Schutz vor Krieg suche, abgehalten. Vielmehr würden nur die Preise steigen und das Risiko für Flüchtlinge größer, in Lebensgefahr zu geraten.

Bünker zeigte sich tief erschüttert über Tod der Flüchtlinge in einem Lkw. "Mitten unter uns hat der grausame Tod diese Menschen getroffen. Tausende sind vielleicht schon seit Tagen ahnungslos an dem Lkw vorbeigefahren." Jetzt sei es Zeit, sich der Realität zu stellen, "weil sich nicht nur in fernen Ländern, vor Lampedusa oder Kos, sondern mitten unter uns zeigt: Das Fehlen eines gemeinsamen Vorgehens Europas hat tödliche Auswirkungen auf schutzsuchende Menschen."

"Wir sind es den Toten von Parndorf schuldig, dass sie in würdiger Weise und in ihrer religiösen Tradition eine letzte Ruhestätte finden", sagte Bünker einer kirchlichen Mitteilung zufolge. Wenn möglich, sollten ihre Angehörigen ausgeforscht und eingeladen werden.

Am Donnerstag waren nach offiziellen Angaben vom Freitag mehr als 70 tote Flüchtlinge in einem abgestellten Lkw auf der burgenländischen A4 bei Parndorf entdeckt worden.