Schützen prüfen Unterbringung von Flüchtlinge in Festhallen

Schützen prüfen Unterbringung von Flüchtlinge in Festhallen
Schützenvereine in Nordrhein-Westfalen prüfen zurzeit eine Unterbringung von Flüchtlingen in ihren Festhallen.

Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) sei mit allen drei Schützenverbänden in NRW im Gespräch darüber, ob Schützenhallen vorübergehend für Asylbewerber bereitgestellt werden können, teilte das Integrationsministerium am Mittwoch in Düsseldorf mit. In einem Brief an den Sauerländer Schützenbund schreibt Schneider, pro Halle könnten 70 bis 80 Menschen unterkommen.

Die Herrichtung der Gebäude als Asylunterkunft und die Versorgung der Flüchtlinge sei natürlich nicht Aufgabe der Vereine, heißt es in dem Schreiben weiter. Mit dem Rheinischen Schützenbund und dem Westfälischen Schützenbund gab es nach Ministeriumsangaben ebenfalls bereits Telefongespräche zu dem Thema.

Hintergrund der Anfrage des Ministers sei auch, dass die Schützen sich zurzeit in einem interkulturellen Öffnungsprozess befänden. Den begrüße Schneider sehr, erklärte eine Sprecherin. "Da lag es nahe, sie bei der momentan stattfindenden Einwanderung um Mithilfe zu bitten."

Der Bundesoberst des Sauerländer Schützenbundes, Martin Tillmann, zeigte sich offen für den Vorschlag. "Warum sollen wir Schützen nicht bereit sein, an dieser Stelle gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen?", sagte Tillmann der in Hagen erscheinenden "Westfalenpost" (Mittwochsausgabe). Tillmann bezweifelte aber, dass alle Schützenhallen für eine Unterbringung von Flüchtlingen geeignet sind. "Längst nicht alle Hallen verfügen zum Beispiel über Duschmöglichkeiten."