Diakonie fordert unbürokratische Unterstützung für junge Flüchtlinge

Diakonie fordert unbürokratische Unterstützung für junge Flüchtlinge
Mit Blick auf die zunehmende Zahl junger Flüchtlinge fordert die Diakonie schnelle und unbürokratische Hilfen. Unbegleitete junge Flüchtlinge seien Kinder und Jugendliche, die Schutz und Fürsorge benötigten, erklärte Vorstand Maria Loheide in Freudenberg bei Siegen.

Neben einer angemessenen Unterbringung sei auch ein kindgerechter Alltag nötig. Ebenso wichtig sei die schnelle Integration in Schule oder Ausbildung. "Dafür müssen dringend Rechtsgrundlagen geschaffen und Bürokratie abgebaut werden", forderte Loheide, die Vorstand für Sozialpolitik bei der Diakonie Deutschland ist.

Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben der Diakonie rund 14.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland. In diesem Jahr waren es bis Ende Mai bereits 15.800. Sie sollen ab 2016 systematisch auf die Bundesländer verteilt werden. Einen Gesetzentwurf dazu hat das Bundeskabinett gebilligt.

Die Diakonie in Niedersachsen erwartet einen "Zustrom" junger Flüchtlinge in das Bundesland - die Zahlen könnten sich verdreifachen. Bisher nimmt Niedersachsen nur drei bis vier Prozent aller unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge auf. In den Jugendämtern seien dann vor allem mehr interkulturelle Kompetenz und Sprachkompetenz gefragt, sagte Christoph Künkel, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, am Dienstag in Hannover. Bis zu 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen seien durch Kriege und Konflikte in ihren Heimatländern oder durch die Erfahrungen auf der Flucht traumatisiert.