Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in Berlin soll künftig koordiniert werden

Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Stiftung Gute-Tat.de in Berlin erklären Bischof Markus Dröge ihre Arbeit.
Foto: dpa/Gregor Fischer
Bischof Markus Dröge zu Besuch bei der Stiftung Gute-Tat.de in Berlin.
Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in Berlin soll künftig koordiniert werden
In der Bundeshauptstadt soll die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit besser organisiert werden. Zwar engagierten sich mittlerweile mehrere Tausend Menschen für Flüchtlinge, es fehle aber an einem zentralen Ansprechpartner zur Koordination der bislang rund 100 verschiedenen Initiativen, sagte der Vorstand der Stiftung "Gute Tat", Jürgen Grenz.

Die Stiftung wurde vom Berliner Senat beauftragt, künftig die Hotline für ehrenamtliche Flüchtlingsversorgung in Berlin zu koordinieren. An diesem Montag soll die Arbeit gemeinsam mit den Berliner Bischof Markus Dröge der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Fortan können sich Menschen, die Hilfe für Flüchtlinge in Berlin anbieten, über die Hotline 030/390 88 399 sowie über die Internetseite www.berlin.de/buergeraktiv melden. Aufgabe der Stiftung sei es, herauszufinden, wo Unterstützung am meisten benötigt wird und welche Einsatzmöglichkeiten es gibt.

"Wir sehen eine sehr große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung", sagte Grenz. Täglich würden sich freiwillige Helfer melden. Die meisten seien zwischen 35 und 45 Jahren. Gebraucht würden ehrenamtliche Mitarbeiter in allen Bereichen der Flüchtlingsversorgung, "alles rund um die Vermittlung von Sprachkompetenz, Dolmetschen, Nachhilfe, bei der Bewältigung des Alltags wie Behördengänge und Arztbesuche", sagte der Stiftungsvorstand.

Die derzeit größte Herausforderung sei "eine ausreichende Anzahl an konkreten Einsatzmöglichkeiten in Organisationen und Initiativen zu recherchieren, die die Ehrenamtlichen auch entsprechend einsetzen und betreuen können". Im Moment gebe es keinen Überblick über die verschiedenen Initiativen in der Stadt. Die Stiftung wolle Informationen über die Projekte bündeln und dazu unter anderem eine Datenbank erstellen.

Die Hilfsbereitschaft ist groß, muss aber auch vor Ort organisiert sein

Grenz hofft zudem, dass sich viele kleine Flüchtlingsprojekte, auch solche ohne festen Ansprechpartner, bei der Stiftung melden. Damit können die Initiativen bekannter werden und selbst mehr Unterstützung bekommen. "Die Hilfsbereitschaft ist wie gesagt groß, es muss aber vor Ort auch organisiert sein, damit die Hilfe wirksam wird", sagte Grenz.

Die Stiftung Gute-Tat.de ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Berlin und Niederlassungen in München und Hamburg. Sie verfolgt das Ziel, engagierte Menschen mit sozialen Organisationen zusammenzubringen. Sie wurde im Jahr 2000 von Jürgen Grenz gegründet.