Diakonie wirbt für legale Wege der Einwanderung

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Diakonie wirbt für legale Wege der Einwanderung
Die Diakonie Deutschland hat sich für einen Kurswechsel in der Migrationspolitik ausgesprochen.

"Statt der geplanten Abwehrmaßnahmen von Asylanträgen sollten alternative Einwanderungswege für Arbeitsmigration eröffnet werden", sagte Vorstand Maria Loheide am Mittwoch bei einem Besuch in Dortmund. Die legale Einwanderung zur Arbeitsaufnahme aus den West-Balkan-Staaten in die EU müsse grundlegend erleichtert werden.

Die Diakonie hält es für falsch, den West-Balkan als Drittstaatenenklave innerhalb der EU zu isolieren. "Die Menschen, die aus Bosnien, Serbien, Mazedonien, Kosovo und Albanien zu uns kommen, sollten bei uns eine faire Chance auf dem Arbeitsmarkt bekommen und auch die Möglichkeit erhalten, sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren", sagte Loheide, die sich über die Flüchtlingsarbeit der Diakonie Dortmund informierte: "Viele von den Zuwandernden können insgesamt vom europäischen Arbeitsmarkt profitieren."

Überlegungen zur Wiedereinführung der Visumpflicht, die Einstufung von Albanien, Montenegro und dem Kosovo zu weiteren sicheren Herkunftsländern sowie  Abschreckungsmaßen lehnte Loheide dagegen ab. "Diese Maßnahmen verhindern nicht, dass Menschen ihr Land verlassen." Stattdessen sollten vereinfachte Verfahren der legalen Einwanderung angestrebt werden."



"Wir brauchen zügig eine gesamteuropäische Unterstützung für die Region, um den Menschen dort bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu ermöglichen", sagte Loheide. Nur so bekämen Fachkräfte auch in ihrer Heimat eine lohnenswerte Perspektive.

Zum 1. August trat für abgelehnte Asylsuchende aus den West-Balkanländern, die zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt worden sind, eine Gesetzesverschärfung in Kraft getreten. Deutsche Behörden können in diesen Fällen eine Wiedereinreisesperre für den gesamten EU-Schengenraum verhängen. Dann sind nicht einmal Besuche von Familienmitgliedern in der EU erlaubt. Diese Regelung wurde bisher nur bei Ausweisungen für Straftäter und bei Abschiebungen angewandt, erläuterte die Diakonie.