Schwesig: Mehr für höheren Frauenanteil in Chefetagen tun

Schwesig: Mehr für höheren Frauenanteil in Chefetagen tun
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat die 30 deutschen Dax-Konzerne aufgefordert, deutlich mehr zur Steigerung des Frauenanteils in den Führungsetagen zu unternehmen.

Zwar wachse der Frauenanteil, "doch es ist noch viel Luft nach oben", sagte Schwesig der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen  Post" (Donnerstagsausgabe). Es gebe viele qualifizierte Frauen, die Führung übernehmen könnten und wollten.

Die Ministerin erwartet, dass das vor einer Woche in Kraft getretene Gesetz zur Frauenquote zu einer Veränderung in der Arbeitswelt führen wird. "Sobald es mehr Frauen in Führungspositionen gibt, werden gleiche Chancen insgesamt selbstverständlicher werden", sagte sie der Zeitung. "Davon werden die Unternehmen profitieren."

Die größten deutschen Unternehmen kommen dem Bericht zufolge mit der Besetzung von Leitungsjobs durch Frauen nur mühsam voran. So hätten sie den Frauenanteil in Führungspositionen unterhalb der Vorstandsebene seit 2010 zwar durchschnittlich um ein Viertel gesteigert, schrieb das Blatt unter Berufung auf den gemeinsamen "Statusbericht" der 30 Konzerne, der am Donnerstag vorgestellt werden sollte. Im vergangenen Jahr hätten Frauen in den deutschen Niederlassungen der Dax-Firmen dennoch erst knapp 19 Prozent der Leitungsjobs inne gehabt. Das waren lediglich vier Prozentpunkte mehr als 2010.

Von 2016 an gilt für die 108 größten börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen in Deutschland eine 30-Prozent-Quote für Aufsichtsräte. Rund 3.500 weitere Unternehmen müssen sich selbst Zielgrößen setzen. Für Spitzenposten in Bundesbehörden und Unternehmen mit Bundesbeteiligung gelten ähnliche Regelungen.

Die Dax-Konzerne hatten sich 2011 freiwillig verpflichtet, ihre Bemühungen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen zu intensivieren und jedes Jahr einen Bericht über die Fortschritte vorzulegen. Die Bundesregierung wollte sich aber darauf nicht verlassen und führte deshalb die gesetzliche Frauenquote ein.