Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Russell Crowes Regiedebüt "Das Versprechen eines Lebens" sowie "Hedi Schneider steckt fest", mehrfach ausgezeichneter Film über das Thema "Angstdepression".

Das Versprechen eines Lebens (Australien/Türkei/USA 2014)

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Der Schauspieler Russell Crowe nutzt sein Spielfilmdebüt über die historische Schlacht von Gallipoli, in der Australien gegen das osmanische Reich kämpfte, nicht für patriotische Bekenntnisse oder heroische Posen - vielmehr nimmt er eine pazifistische Grundhaltung ein und interessiert sich für die Nachwirkungen des Krieges. Der australische Farmer Joshua Connor (Crowe) reist nach Konstantinopel, um die Leichen seiner drei vermissten Söhne nach Hause zu bringen. Der türkische Major Hasan hilft ihm dabei - es entwickelt sich eine Freundschaft. Leider wirken das folkloristisch anmutende Studiosetting und so mancher Handlungsstrang deplatziert.

Regie: Russell Crowe. Buch: Andrew Knight, Andrew Anastasios. Mit: Russell Crowe, Jai Courtney, Olga Kurylenko, Isabel Lucas. Länge: 111 Minuten.

Hedi Schneider steckt fest (Deutschland/Norwegen 2015)

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Hedi (Laura Tonke) ist in ihren Dreißigern und lebt mit ihrer Familie ein unbeschwertes Leben, stets darum bemüht, positiv zu bleiben. Doch plötzlich wendet sich das Blatt: Wie aus dem Nichts wird Hedi von wiederkehrenden Panikattacken heimgesucht. Diverse Therapien kommen der Angst nicht auf den Grund und gleichen immer mehr einem absurden Theater. Regisseurin Sonja Heiss versucht in ihrem mehrfach ausgezeichneten Film, ein dunkles Thema in eine Komödie zu verpacken. Der Schwerpunkt des Films liegt in der Beobachtung der Angstdepression und des Umgangs der Familie mit der Situation.

Regie: Sonja Heiss. Buch: Sonja Heiss. Mit: Laura Tonke, Hans Löw, Leander Nitsche, Melanie Straub. Länge: 92 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung.

Die Widerständigen: Also machen wir das weiter (Deutschland 2015)

2012 verstarb die Filmemacherin Katrin Seybold, ohne ihre Arbeit an der Fortsetzung zu "Die Widerständigen: Zeugen der Weißen Rose" vollenden zu können. Ula Stöckl nahm sich des Projekts an und liefert eine interessante Weiterführung der Dokumentation über den NS-Widerstand. Stöckl betreibt dabei "oral history" im besten Sinn. Der Fokus liegt auf den Interviews mit Zeitzeugen. Auf ergänzende Materialien wird fast durchgehend verzichtet. Inhaltlich geht es um die Fortführung des Widerstands gegen die Nationalsozialisten nach der Ermordung der Geschwister Scholl.

Regie: Katrin Seybold, Ula Stöckl. Buch: Katrin Seybold, Ula Stöckl. Mit: Marie-Luise Schultze-Jahn, Lieselotte Dreyfeldt-Hein, Karl Friedrich, Traute Lafrenz-Page. Länge: 87 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung.

Reuber (Deutschland 2013)

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Robby hat alles falsch gemacht: Eigentlich sollte er auf seine kleine Schwester aufpassen - doch beim Kauf von Süßigkeiten wird sie mitsamt Kinderwagen entführt. Aus Angst vor seinen Eltern entschließt sich der Junge, fortan im Wald zu leben. Nach der Begegnung mit einem Räuber kommt ihm die Idee, das Räuberhandwerk zu erlernen, um seine Schwester zurückzuholen.  Wie immer ohne festes Drehbuch und weitgehend improvisiert inszenierte der deutsche Regisseur Axel Ranisch ("Dicke Mädchen") ein Abenteuer für Groß und Klein. Gut aufgelegte Schauspieler, unkonventionelle Ideen und eine derbe Sprache ergeben ein frisch und unbekümmert erzähltes Märchen mit einer lehrreichen Botschaft für Zuschauer aller Altersstufen.

Regie: Axel Ranisch. Buch: Axel Ranisch, Heiko Pinkowski. Mit: Tadeus Ranisch, Heiko Pinkowski, Peter Trabner, Sybilla Rasmussen. Länge: 70 Minuten. FSK: ab 6 Jahre.