Ausschreitungen nach Doppelanschlag auf Kirchen in Pakistan

Foto: dpa/Arshad Arbab
Pakistanische Christen trauern während einer Protestaktion in Peshawar.
Ausschreitungen nach Doppelanschlag auf Kirchen in Pakistan
Wie die Tageszeitung "Pakistan Today" berichtete, kam es bei Demonstrationen in den südlichen Provinzen Punjab und Sindh zu Ausschreitungen, Straßen wurden blockiert.

Bei den Anschlägen am Sonntag im ostpakistanischen Lahore waren 15 Menschen getötet und über 70 verletzt worden. Daraufhin wurde einer der mutmaßlichen Attentäter von einer aufgebrachten Menge gelyncht.

Zu den Anschlägen in der Punjab-Hauptstadt bekannte sich eine Splittergruppe der pakistanischen Taliban. Überreste der Sprengkörper wurden laut den Behörden sichergestellt und sollen auf DNA-Spuren untersucht werden. Es ist der schlimmste Angriff auf Christen in Pakistan seit 2013.

Mehrere Attentäter hatten sich während der Messe vor den Toren der "St John's Catholic Church" und der "Christ Church" im Youhanabad-Viertel in die Luft gesprengt. Knapp 2.000 Besucher sollen sich zu der Zeit in den beiden Gotteshäusern befunden haben, die etwa 500 Meter voneinander entfernt liegen. Youhanabad ist die größte Siedlung von Christen im mehrheitlich muslimischen Land und hat über eine Million Einwohner.

Bereits im September 2013 waren bei einem Attentat auf eine Kirche in Peshawar mindestens 80 Menschen getötet worden. Radikal-islamische Terrorgruppen haben in den vergangenen Jahren ihren Kampf gegen andere Religionen in Pakistan verschärft. Auch Attentate auf Christen und Lynchmorde häufen sich. Christen machen rund zwei Prozent der pakistanischen Bevölkerung aus.