Rheinische Kirche beklagt Gewalt gegen Christen auf Sumatra

Rheinische Kirche beklagt Gewalt gegen Christen auf Sumatra
Die Evangelische Kirche im Rheinland ist besorgt über eine wachsende Zahl von Übergriffen von Muslimen auf Kirchen auf der indonesischen Insel Sumatra.

Es sei kaum nachvollziehbar, wie wenig die indonesische Polizei tue, um die Kirchen zu schützen, sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski am Mittwoch in Pematang Siantar. Die Partnerschaft mit den Kirchen in Indonesien mache es erforderlich, sich über die deutsche Regierung für die Einhaltung der Menschenrechte in diesem Land einzusetzen.

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Ephorus Wellem Simamarta, der Leitende Geistliche der Huria Kristen Batak Prostestan, präsentierte der rheinischen Delegation eine Liste mit 43 aktuell gefährdeten Kirchen. Er berichtete von Steinwürfen, Demonstrationen und Straßenmobs, die sich vor christlichen Gotteshäusern versammelten, von Schüssen in der Kirche und abgebrannten Gebäuden. Einer Familie, die sich taufen lassen wollte, habe er kürzlich davon abgeraten, um sie zu schützen, sagte Simamarta. Die Drohungen aus der muslimischen Nachbarschaft gegen die Familie seien massiv gewesen.

Die Christlich-protestantische Toba-Batak-Kirche, die offiziell den Namen Huria Kristen Batak Protestan trägt, ist mit rund drei Millionen Mitgliedern den Angaben zufolge die bedeutendste Kirche in Südostasien. Ihre Gründung geht auch auf rheinische Missionare zurück. Von 200 Millionen Einwohner Indonesiens sind 87 Prozent Muslime.