Kommissions-Vizepräsident besorgt über Sicherheit der Juden

Foto: dpa/Martijn Beekman
Kommissions-Vizepräsident besorgt über Sicherheit der Juden
Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, hat mehr Solidarität mit den Juden in Europa gefordert.

"Was mich wirklich um den Schlaf bringt, ist, dass sich jetzt die Juden in Europa wieder Sorgen um ihre Sicherheit machen müssen", sagte der Niederländer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). Dieses Thema sei bei den Reaktionen auf die Anschläge in Frankreich ein wenig untergegangen.

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Die EU werde scheitern, wenn sich eine Gemeinschaft dort nicht mehr zu Hause fühle, warnte Timmermans. "Dann haben wir den wichtigsten Grundgedanken Europas verraten." Grundsätzlich sei er aber stolz darauf, wie die Europäer auf die Pariser Anschläge reagiert hätten, sagte der Kommissions-Vizepräsident: "Zwar empört, aber ohne Hass, ohne pauschale Anschuldigungen gegen die muslimische Minderheit."

Um Anschläge in Zukunft zu verhindern, sprach sich Timmermans für ein System zum Austausch von Flugpassagierdaten innerhalb Europas aus. Eine solche Vereinbarung gibt es bereits mit den USA. Die Europäische Kommission müsse den Mitgliedsstaaten auch dabei helfen, die EU-Außengrenzen besser zu schützen. Zugleich warnte der Niederländer davor, die Rechtsordnung zu verbiegen: "Sonst haben die Terroristen ihr Ziel erreicht, unsere freiheitliche Gesellschaft zu zerstören."