Migrationsforscher fordert Quotenregelung für Flüchtlinge in der EU

Migrationsforscher fordert Quotenregelung für Flüchtlinge in der EU
Der Migrationsforscher Klaus Jürgen Bade hat eine EU-weite Quotenregelung für Asylsuchende gefordert.

Die Rekordzahlen von Flüchtlingen machten eine grundlegend neue Asylpolitik in der Europäischen Union nötig, sagte Bade der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe). "Das europäische Asylsystem ist kaputt", erklärte Bade. Es sei "eine faire Neuregelung der Belastung der einzelnen Länder" erforderlich.

Eine Quotenregelung hätte seiner Aussage zufolge auch positive Konsequenzen für Flüchtlinge. Diese könnten sich dann unter Umständen sogar ihr Zielland aussuchen, solange dessen Kontingent oder Quote nicht erfüllt sei, sagte Bade. Beruflich qualifizierte und als Einwanderer gesuchte Asylsuchende könnten auch ganz "aus den Fesseln des Asylverfahrens befreit werden".

Voraussetzung hierfür sei eine stärkere Öffnung für legale Zuwanderung nach klaren Kriterien. Die humanitäre Verpflichtung zur Aufnahme von Flüchtlingen und Asylsuchenden dürfe dadurch aber keinesfalls eingeengt werden. Bade gründete das Osnabrücker Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, den bundesweiten Rat für Migration und die Gesellschaft für Historische Migrationsforschung.