WHO und Afghanistan wollen Opfern sexueller Gewalt besser helfen

WHO und Afghanistan wollen Opfern sexueller Gewalt besser helfen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Regierung Afghanistans wollen den Opfern sexueller Gewalt besser helfen.

Vor allem die sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen sei in Afghanistan weit verbreitet und ein ernsthaftes Problem, teilte die WHO am Montag in Genf mit. Die Taten würden zu oft ignoriert. Die WHO und das afghanische Gesundheitsministerium veröffentlichten in Kabul mit Unterstützung der Frauenorganisation UN Women erstmals Anleitungen für das Personal in Krankenhäusern und Arztpraxen über die medizinische und psychologische Behandlung der Opfer.

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Mehr als 6.000 Ärzte und Pfleger sollen in den nächsten fünf Jahren ein Training erhalten, bestätigte die WHO. Sie würden etwa die Behandlung von Wunden erlernen oder erfahren, wie sexuelle Gewalt nachgewiesen werden kann.

Laut Schätzungen werden vier von fünf Frauen in Afghanistan das Opfer von häuslicher Gewalt. Die WHO betonte, dass auch Jungen und Männer Opfer von sexueller Gewalt seien. Doch übertreffe die Zahl der betroffenen Mädchen und Frauen bei weitem die Zahl der betroffenen Jungen und Männer. Unter die Gewalt fallen laut WHO auch die Zwangsheirat von Kindern oder das "Verkaufen" von Mädchen und Frauen, um Fehden zu regeln.