Odenwaldschule beschließt neues Internatskonzept

Odenwaldschule beschließt neues Internatskonzept
Der Trägerverein der Odenwaldschule hat am Samstag dem neuen Internatskonzept zugestimmt. Danach werden künftig Sozialpädagogen und Lehrer gemeinsam die Betreuung der Kinder und Jugendlichen im Internat übernehmen, wie Pressesprecherin Gertrud Ohling von Haken mitteilte.

Die Wohngruppen würden hauptverantwortlich von Pädagogen betreut. Damit kam die Schule den Forderungen des hessischen Sozialministeriums nach.

Der Trägerverein habe mit großer Mehrheit auch dem durch das Ministerium gebilligten Wirtschaftsplan zugestimmt, ergänzte Ohling von Haken. Um die finanziellen Auflagen des Ministeriums zu erfüllen, hatten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verpflichtet, auf zehn Prozent ihres Gehalts zu verzichten. Zudem waren zwei Immobilien veräußert worden, und ein ehemaliger Schüler hatte eine Bürgschaft in Höhe von 600.000 Euro geleistet.

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Das Sozialministerium hatte der Schule am 22. August wegen ihrer angespannten Finanzlage nur eine einjährige Betriebsgenehmigung erteilt. Verantwortlich dafür waren unter anderem die zurückgehenden Schülerzahlen. Zum Schuljahresbeginn am 25. August waren in der Einrichtung im südhessischen Heppenheim 143 Kinder begrüßt worden, rund 50 weniger als im vergangenen Schuljahr. 31 Schüler waren von den Jugendämtern zugewiesen worden.

An der Odenwaldschule waren zwischen 1965 und 1998 mindestens 115 Jungen und 17 Mädchen von Lehrern und Mitschülern sexuell missbraucht worden. Die 2010 veröffentlichten Übergriffe wurden lange vertuscht. Danach versprach die Internatsschule Veränderungen. Im Frühjahr dieses Jahres gab es aber neue Vorwürfe gegen einen Lehrer und einen Arzt. Als Folge davon erhöhten die Aufsichtsbehörden den Druck auf die Schule.