Minister Müller will weltweite Charta für nachhaltiges Wirtschaften

Minister Müller will weltweite Charta für nachhaltiges Wirtschaften
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die von einer UN-Arbeitsgruppe vorgeschlagenen globalen Nachhaltigkeitsziele begrüßt, die bis 2030 erreicht werden sollen.
25.08.2014
epd
Elvira Treffinger

"Die Weltgemeinschaft muss sich bis Ende 2015 auf verbindliche Ziele verpflichten, die die Millenniumsziele fortführen und zugleich Nachhaltigkeit zum Maßstab allen Handels machen", sagte Müller dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wir brauchen eine neue Balance des wirtschaftlichen Handelns im Einklang mit der Natur." Notwendig sei eine weltweite Charta für nachhaltiges Wirtschaften.

###mehr-artikel###

Die Arbeitsgruppe mit Vertretern aller UN-Mitgliedsländer hat sich auf 17 Ziele und 169 Unterziele verständigt. Allen voran steht die vollständige Überwindung des Hungers und der extremen Armut bis 2030 in der Welt, verbunden mit dem Schutz der Umwelt und dem Streben nach einer schonenden Wirtschaftsweise. Die vorgeschlagenen Ziele werden der UN-Vollversammlung im September vorgelegt und sollen in einem Jahr auf einem UN-Gipfel feierlich beschlossen werden.

Müller sagte, der Klimawandel entwickle sich zur Überlebensfrage der Menschheit. "Wir werden global nur erfolgreich sein, wenn wir die Bekämpfung von Hunger, Armut und Krankheiten und eine nachhaltige Entwicklung zu einer einzigen Agenda zusammenführen." Soziale, ökonomische und ökologische Fragen müssten als Einheit betrachtet werden. Müller wertete den Vorschlag der Arbeitsgruppe als wichtigen Schritt für eine Agenda im Anschluss an die bis 2015 gesetzten Millenniumsziele.

Müller plädierte für eine neue globale Partnerschaft, "weg von den klassischen Nord-Süd- oder Geber-Nehmer Denkmustern". Die Rolle der Schwellenländer wie China, Brasilien oder Indien wachse rasant, sie seien auch gefordert, international Verantwortung zu übernehmen. Müller: "Ich unterstütze es daher sehr, dass die Nachhaltigkeitsziele für Industrie- und Entwicklungsländer gleichermaßen gelten sollen." Auch Deutschland müsse sich in die Pflicht nehmen, beim Schutz des Klimas und der Ressourcen.

Der Minister rief die Bürger dazu auf, sich im Internet oder auf Veranstaltungen an einem gesellschaftlichen Dialog über eine Zukunftscharta zu beteiligen. Daraus sollten Beiträge für die deutsche Position zur globalen Agenda nach 2015 entstehen.