Flucht von Ebola-Patienten in Liberia schürt Angst

Flucht von Ebola-Patienten in Liberia schürt Angst
In Liberia wächst wegen der 17 geflohenen Ebola-Patienten die Angst vor einer beschleunigten Ausbreitung der tödlichen Epidemie. Der Aufenthaltsort der Kranken war auch am Dienstag unklar.

###mehr-artikel###Wie der britische Sender BBC berichtete, räumte die liberianische Regierung inzwischen ein, dass die Infizierten aus einer Isolierstation in der Hauptstadt Monrovia geflüchtet seien. Unterdessen stieg die Zahl der Ebola-Toten in Westafrika auf 1.229. Insgesamt wurden 2.240 Ebola-Erkrankte erfasst, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mitteilte.

Liberia gehört mit 834 Fällen und 466 Toten zu den am schwersten heimgesuchten Ländern. Die 17 Patienten waren von einer aufgebrachten Menge am Samstagabend befreit worden. Aus der Isolierstation nahe einem Slum wurden auch verschmutzte Matratzen, Bettlaken und Geräte geraubt. Wegen der Ansteckungsgefahr sprach Informationsminister Lewis Brown vom "schwersten Rückschlag" im Kampf gegen das Virus. "Ärzte ohne Grenzen" forderte mehr Aufklärung in Liberia. Viele Menschen seien überzeugt, dass die Krankheit nicht existiere, erklärte die Hilfsorganisation.

Neben Liberia sind Sierra Leone und Guinea am meisten von Ebola betroffen. Kamerun schloss seine Grenzen zum Nachbarland Nigeria, wo inzwischen 15 Ebola-Fälle registriert wurden. Mehrere Fluglinien haben ihre Flüge nach Guinea, Sierra Leone und Liberia eingestellt. Die WHO empfiehlt, alle Menschen beim Verlassen der Ebola-Länder auf verdächtige Symptome zu kontrollieren.