Golfstaaten fordern Ende der Gewalt in Syrien

Golfstaaten fordern Ende der Gewalt in Syrien
Widerstrebend hörte sich Syriens Präsident Assad Vorschläge der arabischen Staaten für eine Friedenslösung an. Doch seine Truppen schießen und töten weiter. Die Opposition erklärt den Dialog für nutzlos.

Die sechs Mitgliedsstaaten des Golfkooperationrats haben zu einem sofortigen Ende des Blutvergießens in Syrien aufgerufen. Nach einem Bericht des arabischen Senders Al-Arabija verlangten sie nach einer Sitzung im saudiarabischen Dschidda zudem von der Regierung in Damaskus die Umsetzung unverzüglicher und ernsthafter Reformen. Der Golfkooperationsrat zeigte sich besorgt über die Spirale der Gewalt und den Einsatz des Militärs in Syrien.

Sicherheitskräfte gehen weiter brutal vor

Ungeachtet der Zusage politischer Reformen gehen Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad brutal gegen Regimegegner vor. Während der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, am Samstag mit Assad über Vorschläge für eine Entspannung sprach, töteten Regierungskräfte in mehreren Regionen Syriens insgesamt 24 Menschen, wie Oppositions-Aktivisten mitteilten. Am Sonntag hätten die Einheiten ihren Einsatz in der Protesthochburg Homs noch verstärkt.

Nach seiner Abreise aus Syrien sagte al-Arabi in Kairo, er sei mit Assad übereingekommen, dass Reformschritte unternommen werden. "Die Schritte werden bei einem Treffen der Arabischen Liga präsentiert, das am Montag stattfinden soll", sagte er. "Ich habe bei meinem Treffen mit Assad darauf beharrt, dass sofortige Schritte nötig sind, um Gewalt und Blutvergießen in Syrien zu beenden."

Syrische Protestbewegung will internationale Hilfe

Die syrische Protestbewegung verabschiedet sich schrittweise von der Idee, das Regime von Präsident Baschar al-Assad ohne ausländische Hilfe zu stürzen. Am Freitag demonstrierten Regimegegner in mehreren Städten unter dem Motto "Freitag des internationalen Schutzes". Allerdings ist sich die Opposition nicht einig, wie weit die Hilfe aus dem Ausland gehen soll.

Sollte das Regime weiterhin eine unabhängige Berichterstattung über die Proteste verhindern, wolle man die internationale Gemeinschaft demnächst bitten, eine Flugverbotszone für die syrische Luftwaffe durchzusetzen, sagte ein Sprecher der Protestbewegung am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Außerdem könne man aus der Luft Panzer und Artilleriegeschütze der Armee bombardieren, die gegen Zivilisten eingesetzt würden.

Ein Sprecher der sogenannten Koordinationskomitees der Revolution betonte dagegen: "Wir sind immer noch gegen ausländische Einmischung und gegen eine Bewaffnung der Demonstranten." Die Regimegegner wünschten sich nur mehr politische Unterstützung aus dem Ausland, "und dass die Staaten, die sich für das Schicksal des syrischen Volkes interessieren, mit einer Stimme sprechen".

Seit Beginn der Proteste Mitte März sind nach UN-Angaben mindestens 2.200 Menschen in Syrien gewaltsam ums Leben gekommen.

dpa